Erschienen in:
22.02.2019 | Gendermedizin | Schwerpunkt
Genderaspekte in der medizinischen Lehre
verfasst von:
Dr. med. U. Seeland, A. K. Schrey, V. Regitz-Zagrosek
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Um die Qualität der medizinischen Versorgung für alle Geschlechter zu verbessern, müssen die Beschäftigten im Gesundheitswesen über ausreichende Kenntnisse zu Geschlechterunterschieden bei der Diagnostik, Pathogenese, Therapie und Prävention von Erkrankungen verfügen.
Fragestellung
Übersicht zum Stand der Integration von gendermedizinischen Lehrinhalten in die medizinischen Rahmencurricula an den deutschen Universitäten und Handlungsempfehlungen zur Implementierung der geschlechterspezifischen Fakten in die Lehrveranstaltungen der inneren Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie und in die Viszeralchirurgie.
Material und Methode
Auswertung von Primär- und Sekundärliteratur zum Stand der Integration von geschlechtersensiblen Lehrinhalten in der medizinischen Lehre mit Schwerpunkt Gastroenterologie. Systematische Suche gastroenterologischer Literatur mithilfe eines spezifischen „Gendersuchterms“ (GenderMed-Datenbank II) für die Jahre 2014–2018 basierend auf PubMed.
Ergebnisse
Die Bereitschaft zur Implementierung geschlechtersensibler Lehrinhalte in die medizinischen Curricula ist durch die verstärkte Sichtbarkeit des Querschnittsfachs Gendermedizin auf Kongressen und in Publikationen gestiegen. Es besteht eine Diskrepanz zwischen erprobten Implementierungsstrategien, Best-practice-Beispielen, Gendercurricula auf europäischer und deutscher Ebene und der nur unzureichenden Umsetzung an den einzelnen Universitäten.
Schlussfolgerungen
Die Bedeutung von gendermedizinischem Wissen in der Gastroenterologie und Viszeralchirurgie zeigt sich an der zu den Vorjahren vergleichbaren Zahl von Publikationen insbesondere zu den Leitthemen in der Gastroenterologie steigenden Zahl von Publikationen. Es fehlt an einem bundesländerübergreifenden Konzept zur Umsetzung von geschlechtersensiblen Lehrinhalten in die Rahmencurricula mit der Folge eines von der Universität abhängigen Wissensstands der Studierenden zum geschlechterspezifischen Wissen in der Gastroenterologie und Viszeralmedizin.