Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Gesunder Glaskörper und seine Alterung
verfasst von:
Prof.Dr. M.S. Spitzer, FEBO, K. Januschowski
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 7/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Das Augenvolumen besteht zu ca. 80 % aus Glaskörper, dessen postnataler Nutzen kontrovers diskutiert wird. Die physiologischen Funktionen des Glaskörpers spielen im klinischen Alltag nahezu keine Rolle. Im Laufe des Lebens kommt es zu einer zunehmenden Verflüssigung des Glaskörpergels sowie zu einem Kollaps des vitrealen Fasergerüsts (Syneresis). Diese altersabhängigen Veränderungen des Glaskörpers hingegen haben bei der Entstehung von rhegmatogenen Netzhautablösungen und Erkrankungen der vitreoretinalen Grenzfläche eine entscheidende pathogenetische Bedeutung.
Ergebnisse und Diskussion
Der Glaskörper ist nicht nur für die Entwicklung des Auges, sondern auch postnatal von großer Bedeutung. Ein intakter Glaskörper fungiert als mechanischer und metabolischer Puffer für die Netzhaut und ermöglicht den streulichtfreien Lichtdurchtritt zur neurosensorischen Retina. Zum Verständnis vitreoretinaler Erkrankungen und deren Therapie sind grundlegende Kenntnisse über die Embryologie, Anatomie, Biochemie sowie die Besonderheiten der altersabhängigen Veränderungen des Glaskörpergerüsts und der vitreoretinalen Grenzfläche von Vorteil.