Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter im Kurzüberblick
verfasst von:
Dr. Silke Pawils, Franka Metzner
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Aggressive und gewalttätige Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen können mit bis in das Erwachsenenalter reichenden Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit verbunden sein. Frühzeitig ansetzende Programme zur Gewaltprävention im Kindes- und Jugendalter sollen aggressive Verhaltensweisen verhindern oder verringern, um das Risiko für kurz- und langfristige Entwicklungsbeeinträchtigungen zu reduzieren. Im vorliegenden Beitrag werden in einem Literaturüberblick zunächst Forschungsbefunde zu Prävalenzen, typischen Entwicklungsverläufen und Prädiktoren von Gewaltverhalten im Kindesalter zusammengefasst und den Befunden zu Häufigkeit, Entwicklungsverlauf und Folgen von Jugendgewalt gegenübergestellt. International und deutschlandweit erprobte Programme zur Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche werden vor dem Hintergrund verschiedener Settings (Familie, Schule, Community), Zielgruppen (Primär- vs. Sekundärprävention) und Zielvariablen (universell vs. spezifisch) vorgestellt. Empirische Befunde zur Wirksamkeitsprüfung von Gewaltpräventionsprogrammen werden beschrieben und diskutiert. Die dargestellten Befunde verdeutlichen die Relevanz und das Potenzial von Angeboten zur Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche, zeigen aber auch die Schwierigkeiten und (Wissens-) Lücken auf.