Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Gonokokken- und Chlamydieninfektionen der Harnröhre
Die neuen Urethritisleitlinien
verfasst von:
Prof. Dr. P. Schneede, W. Weidner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Kürzlich wurden die deutschen STI-Leitlinien zu Gonokokken- und Chlamydien-assoziierten Infektionen aktualisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) in diesen Leitlinienverfahren vertretend fassen die Autoren Empfehlungen bezüglich Screening, sinnvoller Labordiagnostik und dosisintensivierter Doppelantibiose bei Urethritiden durch Neisseria gonorrhoeae und Chlamydia trachomatis zusammen. Urologen müssen über ein drohendes Zeitalter unbehandelbarer Gonorrhö (GO) informiert werden. Trotz eingeschränkter Verwendbarkeit sollten, wann immer möglich, Kulturen auf Neisseria gonorrhoeae angelegt werden, um die Resistenzentwicklung gegen die gültigen Behandlungsempfehlungen zu überwachen. Die Empfehlungen zum Einsatz der Nukleinsäureamplifikationstests als Standardlaborverfahren zum Nachweis von Chlamydien und Gonokokken bleiben bestehen. Da die meisten der Chlamydia-trachomatis-Infizierten diese Infektionen nicht wahrnehmen, können unbehandelte Infektionen ernsthafte Spätfolgen haben, mit bevorzugter Krankheitslast und Infertilität unter den Frauen. Grundsätzlich sollten stets beide Partner gleichzeitig behandelt werden, um Reinfektionen zu vermeiden. Weiterhin wird eine Therapiekontrolle bei jeder Gonorrhö empfohlen.