Erschienen in:
01.03.2005 | Schwerpunkt: Weichgewebstumoren
Graduierung der Weichgewebesarkome
Stratifizierung der G2-Sarkome in niederen oder hohen Malignitätsgrad
verfasst von:
Prof. Dr. P. Meister
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2005
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Zusammenfassung
Die histologische Graduierung nach einem der überprüften Systeme, z. B. dem der French Federation of Cancer Centers Group (FFCCS), erlaubt die Definition bestimmter prognostischer Risikogruppen. Voraussetzung ist dabei eine präzise Typisierung des Tumors durch immunhistochemische und — wenn notwendig — molekularpathologische Methoden. Die therapeutische Entscheidung basiert darauf, ob ein niedergradig oder hochgradig malignes Sarkom vorliegt: Bei den nieder malignen Sarkomen hat die chirurgische Behandlung, bei den hoch malignen die Chemo- bzw. die Radiotherapie die Priorität, bei letzteren wird auch über ein besseres Ansprechen auf diese Behandlungen berichtet. Entsprechend gilt es, die aktuell üblichen dreigradigen Graduierungssysteme in ein zweistufiges System zu konvertieren. Dies gelingt durch Berücksichtigung der Tiefenlokalisation des Tumors. Durch eine Stratifizierung der großen Gruppe der G2-Sarkome mit mittlerem Malignitätsgrad werden die oberflächlichen G2-Sarkome dem niederen, die tiefen dem hohen Malignitätsgrad zugeordnet. Die immunhistochemische Markierung der Tumorzellkerne mit dem Proliferationsmarker Ki67/MIB1 trägt zur Standardisierung und Präzisierung der Graduierung bei. Das angestrebte Ziel wäre es allerdings, nicht nur Risikogruppen, sondern das individuelle prognostische Risiko für jeden einzelnen Patienten zu bestimmen. Dieses Wunschziel könnte — falls überhaupt — im molekularpathologisch-diagnostischen Bereich verwirklicht werden.