Erschienen in:
01.04.2014 | Übersichten
Haftungsrechtliche Perspektive bei neuen Medizinprodukten
verfasst von:
Dr. C. Rybak
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Sonderheft 2/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Beim Umgang mit neuen Medizinprodukten steht der Arzt einem nicht immer leicht abzusehenden haftungsrechtlichen Szenario gegenüber, bei dem u. a. wettbewerbs-, datenschutz-, berufs- und sozialrechtliche Aspekte zu beachten sind.
Haftungsrecht
Eventuelle Ansprüche können zivil-, straf-, sozial- oder auch verwaltungsrechtlich begründet sein. Haftungsrisiken können sich aus der Anschaffung, Wartung, Verwendung oder Überwachung von Medizinprodukten ergeben. Dabei kann u. U. nicht nur der behandelnde Arzt selbst in Anspruch genommen werden, sondern auch weitere indirekt beteiligte Personen und Organisationen. Neben dem Behandlungs- und dem Aufklärungsfehler ist auch das Organisationsverschulden der jeweiligen Einrichtung von Belang.
Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
Ihr Einsatz birgt weitere haftungsrechtliche Risiken. Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs müssen die zu erwartenden Vorteile der neuen Methode und ihre abzusehenden und zu vermutenden Nachteile der standardgemäßen Behandlung gegenübergestellt und mit dieser verglichen werden. Dabei ist insbesondere das Wohl des Patienten zu berücksichtigen. Als problematisch sind in diesem Zusammenhang Eigenentwicklungen von Ärzten oder Krankenhäusern anzusehen, da der Arzt in diesem Fall nicht nur als verantwortlicher Arzt haftet, sondern auch als Hersteller des Produkts – mit entsprechenden haftungsrechtlichen Konsequenzen.