Erschienen in:
01.12.2014 | Kardiotechnik/EKZ
Herzunterstützungssysteminduzierte Störungen der Gerinnung
verfasst von:
M. Morshuis, C. Özpeker, U. Schulz, J. Gummert, A. Koster
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Vermeidung von Blutungs- und thrombembolischen Komplikationen ist immer noch ein zentrales Problem bei der Behandlung von Patienten mit einem „ventricular assist device“ (VAD).
Material und Methode
Probleme der etablierten gerinnungshemmenden Therapie werden diskutiert und neue Erkenntnisse über „device-induzierte“ Störungen des Gerinnungssystems dargestellt. Die klinischen Erfahrungen mit dem weitverbreiteten Heart-Mate-II-System werden detailliert diskutiert.
Ergebnisse
Die etablierten gerinnungshemmenden Therapien weisen Limitationen bzw. ausgeprägte Nebenwirkungen auf. Neue direkte orale Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer sind in die klinische Praxis eingeführt worden. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Daten zur speziellen Gruppe der Patienten mit VAD liegen bislang nicht vor. Die Erkenntnis, dass ein sehr hoher Prozentsatz dieser Patienten eine hämophile Komponente durch einen Mangel an den hochmolekularen Multimeren des Willebrand-Faktors entwickelt, könnte zu einem Paradigmenwechsel der etablierten gerinnungshemmenden Kombinationstherapie führen.
Diskussion
Größere klinische Studien sind notwendig, um die Implikationen eines erworbenen Willebrand-Syndroms auf die gerinnungshemmende Therapie bei Patienten mit VAD zu untersuchen. Die neuen direkten oralen Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer sollten bei dieser speziellen Patiengruppe eingehender untersucht werden.