Erschienen in:
01.03.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Histologische Diagnostik und Komplikationen der Zöliakie
Aktualisierung entsprechend der neuen S2k-Leitlinie
verfasst von:
PD Dr. D. E. Aust, H. Bläker
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Die Zöliakie ist eine relativ häufige immunologisch bedingte Systemerkrankung, die in genetisch prädisponierten Patienten durch das Getreideeiweiß Gluten ausgelöst wird. Die klassische klinische Symptomatik mit chronischer Diarrhö, Steatorrhö und Gewichtsverlust/Gedeihstörung findet sich nur noch bei einer Minderheit der Patienten. Die Diagnostik beinhaltet neben der serologischen Bestimmung von IgA-Antikörpern gegen die Gewebetransglutaminase 2 und Gesamt-IgA die histologische Untersuchung von Schleimhautbiopsaten aus dem Duodenum. Die histomorphologische Klassifikation der Zöliakie ist in der modifizierten Marsh-Oberhuber-Klassifikation gut definiert. Die endgültige Diagnose einer Zöliakie sollte erst nach Zusammenführung der serologischen, klinischen und histomorphologischen Befunde erfolgen. Die derzeit einzige Therapie besteht in einer lebenslangen streng glutenfreien Ernährung. Fehlende Symptombesserung unter glutenfreier Diät kann ein Hinweis auf eine refraktäre Zöliakie sein und sollte daher dringend abgeklärt werden. Enteropathieassoziierte T-Zell-Lymphome und Adenokarzinome des Dünndarms sind bekannte Komplikationen der Zöliakie.