Erschienen in:
01.04.2009 | Kasuistiken
Hochdosis-Buprenorphin im Rahmen der ambulant-palliativen Schmerztherapie
verfasst von:
Dr. K. Gastmeier, E. Freye
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Vorgestellt wird der Fall eines 78-jährigen Patienten mit tumorbedingten Krebsschmerzen und einem zusätzlichen Mixed-pain-Syndrom. Bei anfänglich suffizienter Schmerztherapie mit Buprenorphin TTS 210 µg/h alle 3 Tage wurde wegen zunehmender Pflasterhaftungsprobleme bei Fieber unter Chemotherapie auf eine kontinuierliche Infusion mit Buprenorphin i.v. über eine programmierte Schmerzpumpe umgestellt. Hierbei wurden im Laufe der Erkrankung Maximaldosen von anfänglich 15 bis zu 333 Amp./Tag (ca. 99,9 mg/Tag) Buprenorphin i.v. notwendig. Bei dieser Hochdosistherapie konnte eine suffiziente Schmerzreduktion (mittlere numerische Ratingskala 2–3) über 135 Tage bei einem ansonsten vigilanten und kooperativen Patienten ohne Intoxikationszeichen bis zu seinem Lebensende im Kreis der Familie erreicht werden.
Sind bei extremen Opioiddosierungen keine Intoxikationszeichen vorhanden und gelingt hiermit eine suffiziente Schmerzlinderung, ist die Rotation auf ein anderes Opioid nicht unbedingt notwendig. Eine ambulant-palliative Versorgung setzt jedoch eine engmaschige Anpassung an den individuell wechselnden Opioidbedarf des Patienten und eine zeitintensive Betreuung voraus.