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Erschienen in: Die Orthopädie 3/2023

12.01.2023 | Hüft-TEP | Aktuelles aus dem Endoprothesenregister

Standard- und Spezialinlays in primärer Hüftendoprothetik

Aktuelle Studien- und Umfrageergebnisse aus dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)

verfasst von: Paula Krull, Arnd Steinbrück, Alexander W. Grimberg, Oliver Melsheimer, Michael M. Morlock, Carsten Perka

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 3/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Instabilität ist eine der Hauptursachen für Revisionen von Hüftendoprothesen. Durch spezielle Polyethyleninlays soll die Gelenkstabilität des Hüftgelenkersatzes verbessert werden. Im Juli 2022 wurde im The Bone & Joint Journal eine vergleichende Studie mit Daten des Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) veröffentlicht. Dabei wurde die Häufigkeit von Revisionsoperationen unter Verwendung von Standardinlays gegenüber sogenannten Spezialinlays bei primären, zementfreien Hüfttotalendoprothesen untersucht. Aufgrund der Ergebnisse der Studie erfolgte anschließend eine deutschlandweite Umfrage, um die Indikation und Anwendung dieser speziellen Inlays zu verstehen.

Methodik

Eingeschlossen wurden 151.096 primäre, elektive, zementfreie Hüfttotalendoprothesen, die von November 2012 bis November 2020 im EPRD erfasst wurden. In einer „Competing-risk“-Analyse wurden die kumulativen Inzidenzen für den Endpunkt Revision aufgrund mechanischer Komplikation für Standard-Polyethyleninlays im Vergleich zu überhöhten („lipped“), angulierten („angulated“), lateralisierten („offset“) und kombiniert angulierten/lateralisierten („angulated/offset“) Polyethyleninlays berechnet. Einflussvariablen wurden mit einer multivariaten Cox-Regression identifiziert. In der nachfolgenden Online-Umfrage zum Nutzungsverhalten von überhöhten Inlays schlossen 237 von 789 angeschriebenen Kliniken einen Fragebogen ab.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Nur lateralisierte Inlays waren in der Analyse den Standardinlays bezüglich mechanischer Komplikationen überlegen. Für die anderen analysierten Inlaytypen konnte dies nicht gezeigt werden. Auch wenn lateralisierte Inlays eine geringere kurz- bis mittelfristigere Wahrscheinlichkeit einer mechanischen Komplikation zeigen, sollte die durch die Lateralisierung des Drehzentrums resultierende erhöhte Hüftkontaktkraft berücksichtigt werden. Langzeitergebnisse sind daher abzuwarten. In der Umfrage zeigte sich, dass überhöhte Inlays überwiegend bei Anwendung eines hinteren Zugangs eingesetzt werden, jedoch überwiegend die biomechanisch ungünstigere Positionierung der Überhöhung im posterior-superioren Quadranten genutzt wird. Bei Verwendung eines überhöhten Inlays sollte die posterior-inferiore Position der Überhöhung beim hinteren Zugang genutzt werden.
Anhänge
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Literatur
17.
Zurück zum Zitat EPRD Deutsche Endoprothesenregister (2021) The German arthroplasty registry—annual report 2020. EPRD Deutsche Endoprothesenregister EPRD Deutsche Endoprothesenregister (2021) The German arthroplasty registry—annual report 2020. EPRD Deutsche Endoprothesenregister
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Zurück zum Zitat Krushell RJ, Burke DW, Harris WH (1991) Elevated-rim acetabular components. Effect on range of motion and stability in total hip arthroplasty. J Arthroplasty 6(Suppl):S53–S58CrossRefPubMed Krushell RJ, Burke DW, Harris WH (1991) Elevated-rim acetabular components. Effect on range of motion and stability in total hip arthroplasty. J Arthroplasty 6(Suppl):S53–S58CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Standard- und Spezialinlays in primärer Hüftendoprothetik
Aktuelle Studien- und Umfrageergebnisse aus dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)
verfasst von
Paula Krull
Arnd Steinbrück
Alexander W. Grimberg
Oliver Melsheimer
Michael M. Morlock
Carsten Perka
Publikationsdatum
12.01.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 3/2023
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-022-04333-7

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