Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Hydrozele, Spermatozele und Vasektomie
Komplikationsmanagement
verfasst von:
Prof. Dr. S. Kliesch
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Indikationsstellung zur Hydrozelen- und Spermatozelenresektion erfordert zunächst die sichere Diagnosestellung mittels hochauflösender Ultraschalldiagnostik und die Klärung, ob die Befunde überhaupt eine Beeinträchtigung des Patienten mit sich bringen. Wenn dies der Fall ist, besteht die grundsätzliche Indikation zur Korrektur. Allerdings muss geklärt werden, ob auf Seiten des Patienten noch ein Kinderwunsch bestehen könnte, denn beide Verfahren können potentiell die Fertilität beeinträchtigen. Insbesondere die Spermatozelenresektion führt zu einer Obstruktion des Nebenhodens. Eine sorgfältige präoperative Aufklärung erleichtert das postoperative Management erheblich. Dies gilt insbesondere auch für die Vasektomie, die als prinzipiell irreversibler Eingriff zur Verhütung des Mannes angesehen wird (auch wenn das so nicht stimmt). Insbesondere bei zweifelnden Männern, die vielleicht auch unter einem gewissen partnerschaftlichen Druck stehen, sollten Alternativen der Kontrazeption aufgezeigt werden. In allen drei Behandlungssituationen (Hydrozele, Spermatozele, Vasektomie) besteht die grundsätzliche Option, präoperativ eine Fertilitätsreserve anzulegen oder den Eingriff im Zweifelsfall nicht durchzuführen. Postoperativ sollten die Patienten nachkontrolliert werden. Insbesondere nach der Vasektomie ist aufgrund des zunächst noch fehlenden kontrazeptiven Schutzes die Ejakulatuntersuchung an mindestens zwei Zeitpunkten nach vorausgegangenen mehrfachen Ejakulationen nach ca. 6–12 Wochen erforderlich. Die postoperative Samenuntersuchung sollte eine Azoospermie oder < 100.000 immotile Spermien aufweisen. Die Compliance dieser Männer ist am besten, wenn bei Entlassung bereits ein Termin zur Wiedervorstellung vereinbart wurde.