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Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit 2/2016

25.04.2016 | Übersichten

Indikationsprüfung neuer Prothesenpassteile bei Oberschenkelamputierten

verfasst von: Dr. Stefan Simmel, Sabine Drisch, Peter Augat, Volker Bühren

Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit | Ausgabe 2/2016

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Zusammenfassung

Auf das Gehen, Stehen und Treppensteigen ausgelegte Beinprothesen sind Körperersatzstücke, die dem Ersatz des fehlenden Körperteils und dessen ausgefallenen Funktionen dienen. Beim unmittelbaren Behinderungsausgleich gilt das Gebot eines möglichst weitgehenden Ausgleichs des Funktionsdefizits. Das Ziel der Versorgung ist letztendlich ein „Gleichziehen mit einem gesunden Menschen“. Insbesondere die Entwicklung elektronischer Steuerungskonzepte in Prothesenkniegelenken ermöglicht einen weitergehenden Behinderungsausgleich, auf den Versicherte einen Anspruch haben, wenn er sich umfassend auf den Alltag auswirkt. Bei den gesetzlichen Unfallversicherungen besteht ein steigender Bedarf nach Überprüfung bzw. Stellung der Indikation für moderne mikroprozessorgesteuerte Prothesenpassteile. Der Kostenträger soll durch die Indikationsprüfung die Möglichkeit erhalten, dem amputierten Unfallverletzten das tatsächlich „geeignete Mittel“ zur Verfügung zu stellen und die notwendige Qualitätssicherung durchzuführen, um die hohen Kosten moderner Prothetik zu rechtfertigen. Nicht zuletzt muss die Versorgung auch wirtschaftlich sein. Hierfür ist der Nachweis eines objektivierbaren wesentlichen Gebrauchsvorteils durch das neue Hilfsmittel erforderlich. Im Rahmen einer mehrtägigen stationären Indikationsprüfung erfolgt eine umfangreiche Testung im Ganglabor und im Gehparcours zunächst mit der vorhandenen Prothetik. Nach der Probeversorgung mit dem zu testenden Passteil und einer Gebrauchsschulung werden die Tests mit dem neuen Prothesenpassteil wiederholt. Der Vergleich der Testergebnisse ermöglicht eine fundierte Aussage hinsichtlich der medizinischen Notwendigkeit einer Versorgung mit neuen Prothesenpassteilen, die auf jahrelanger Erfahrung, standardisierten Testverfahren und objektiven Testergebnissen basiert.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Gemeinsame Richtlinien der Verbände der Unfallversicherungsträger über die Hilfsmittelversorgung im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung (§ 31 Abs. 2 Satz 2 SGB VII), Stand: 1. Juli 2011. www.dguv.de Zugriff: 25. Februar 2016 Gemeinsame Richtlinien der Verbände der Unfallversicherungsträger über die Hilfsmittelversorgung im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung (§ 31 Abs. 2 Satz 2 SGB VII), Stand: 1. Juli 2011. www.​dguv.​de Zugriff: 25. Februar 2016
2.
Zurück zum Zitat Richtlinie des Gemeinsamen Bundesauschusses über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Hilfsmittel-Richtlinie), Stand: 17.7.2014, in Kraft getreten am 29.10.2014 Richtlinie des Gemeinsamen Bundesauschusses über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Hilfsmittel-Richtlinie), Stand: 17.7.2014, in Kraft getreten am 29.10.2014
3.
Zurück zum Zitat Endbericht zum Prüfauftrag „Festlegung von Indikationen für eine Versorgung mit dem ‚C-Leg‘ Kniegelenksystem der Fa. Otto Bock, Duderstadt“ für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Stand: 30. März 2006, Klinische Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel, Universitätsklinikum Münster Endbericht zum Prüfauftrag „Festlegung von Indikationen für eine Versorgung mit dem ‚C-Leg‘ Kniegelenksystem der Fa. Otto Bock, Duderstadt“ für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Stand: 30. März 2006, Klinische Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel, Universitätsklinikum Münster
4.
Zurück zum Zitat Kuhr K (2008) Multivariate Analyse des funktionellen Zugewinns bei Kniegelenkssystemen (Diplomarbeit), Technische Universität Dortmund Kuhr K (2008) Multivariate Analyse des funktionellen Zugewinns bei Kniegelenkssystemen (Diplomarbeit), Technische Universität Dortmund
Metadaten
Titel
Indikationsprüfung neuer Prothesenpassteile bei Oberschenkelamputierten
verfasst von
Dr. Stefan Simmel
Sabine Drisch
Peter Augat
Volker Bühren
Publikationsdatum
25.04.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Trauma und Berufskrankheit / Ausgabe 2/2016
Print ISSN: 1436-6274
Elektronische ISSN: 1436-6282
DOI
https://doi.org/10.1007/s10039-016-0162-5

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