Erschienen in:
01.10.2014 | Originalien
Indocyaningrün-Elimination als Maß der Leberfunktion
Prognostische Bedeutung bei Patienten mit ambulant erworbener Sepsis
verfasst von:
S.A. Kaulen, C. Hübner, J. Mieth, K. Spindler, R. Schwab, R. Wimmer, J. Wilhelm, M. Amoury, M. Girndt, K. Werdan, H. Ebelt
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob bei Patienten in der Frühphase einer ambulant erworbenen Sepsis („community-acquired sepsis“, CAS) ein Zusammenhang zwischen der Leberfunktion, gemessen über die Indocyaningrün(ICG)-Elimination, und dem klinischen Verlauf existiert.
Material und Methoden
Es wurden 341 CAS-Patienten (≥ 18 Jahre, n = 341) mit Verdacht/Nachweis einer Infektion sowie dem Vorliegen von ≥ 2 Kriterien des „systemic inflammatory response syndrome“ (SIRS) in die Beobachtungsstudie „Prognose der frühen Sepsis 2“ (ProFS 2) eingeschlossen. Ausgeschlossen wurden Patienten, deren letzte Hospitalisation weniger als 7 Tage zurücklag.
Bei der hier betrachteten Subgruppe von Patienten, die auf eine Wach-/Intensivstation verlegt wurden, erfolgte zum Aufnahmezeitpunkt (n = 72) und nach 96 h (n = 34) die nichtinvasive Messung der ICG-Elimination (LiMON, Fa. PULSION Medical Systems, Deutschland). Erhoben wurden die ICG-Plasmaverschwinderate (ICG-PDR, %/min) und die ICG-Retentionsrate nach 15 min (ICG-R15, %), die mit klinischen Endpunkten und konventionellen Laborparametern zur Beschreibung der Leberfunktion korreliert wurden. Als primärer Endpunkt wurde die 30-Tage-Sterblichkeit, als sekundäre Endpunkte wurden die Notwendigkeit eines Nierenersatzverfahrens, eine invasive Beatmungspflicht und die Aufenthaltsdauer auf einer Wach-/Intensivstation definiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Patienten mit septischem Schock zeigen eine signifikant verminderte ICG-Elimination im Vergleich zu Patienten mit einer (schweren) Sepsis. Bei den Patienten mit entwickelten dialysepflichtigem Nierenversagen (n = 12) fand sich ferner bereits zum Aufnahmezeitpunkt eine signifikante Einschränkung der ICG-Elimination. Zudem war eine reduzierte ICG-Elimination mit längeren Aufenthaltstagen auf einer Wach-/Intensivstation assoziiert. Ein Zusammenhang zwischen der ICG-Elimination am Aufnahmetag und der 30-Tage-Sterblichkeit (n = 14) oder der Notwendigkeit einer invasiven Beatmung (n = 20) wurde nicht festgestellt.