Erschienen in:
01.02.2016 | Apoplex | Leitthema
Interdisziplinäre neurovaskuläre Netzwerke
Eine Standortbestimmung
verfasst von:
Prof. Dr. J. Röther, O. Busse
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Die regionalen und überregionalen Stroke-Units sind die Basis der flächendeckenden Schlaganfallversorgung auf einem sehr hohen Niveau. Während diese die Mehrzahl der Patienten versorgen können, gibt es eine kleine Zahl von Patienten, für die neue Behandlungsmethoden in Frage kommen, die nur an hochspezialisierten Kliniken erfolgen können. Diese modernen Neurointerventionen mittels Mikrokatheter und neurochirurgischen Behandlungsmethoden erfordern Spezialisten, die nicht in jedem Krankenhaus vorgehalten werden können. Es ist daher eine Netzwerkbildung erforderlich, die diese Patienten einem spezialisierten Zentrum zuführt. Die Interdisziplinären Neurovaskulären Netzwerke (INVN) dienen der überregionalen Versorgung aller neurovaskulären Erkrankungen und schaffen eine Versorgungsstruktur, die allen Patienten bundesweit den Zugang zu modernen Therapien garantiert. Dem Konzept der INVN liegt zugrunde, dass die Komplexität neurovaskulärer Erkrankungen eine enge Kooperation unter den Neuro-Fächern (Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie) und auch anderen Disziplinen (z. B. Kardiologie und Gefäßchirurgie) erfordert. Nach einer Pilotphase mit anschließender Evaluation durch Auditoren der Fachgesellschaften Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) steht nun die Zertifizierung mit dem Ziel an, Qualitätsmerkmale überprüfbar vor- und einzuhalten und strukturelle Voraussetzungen für eine hochwertige Versorgung zu gewährleisten.