Erschienen in:
01.11.2011 | Originalien
Internetbasierte Vorbereitung auf eine stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung
Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Studie
verfasst von:
Benjamin Zimmer, Dipl.-Psych., Christian Peter Dogs, Hans Kordy
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
In dieser Studie wurde das in der nachstationären Betreuung bewährte Konzept internetbasierter Minimalinterventionen auf die Phase der vorstationären Wartezeit angepasst. Das Programm umfasst einen Informations-, einen Motivations-, einen Unterstützungs- und einen Kontaktbereich.
Methoden
Als Studiendesign wurde ein „comprehensive cohort design“ mit 379 Patienten in der randomisierten Studiengruppe umgesetzt. Zielkriterien der Studie waren die Veränderungsgeschwindigkeit der körperlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigung sowie des psychologischen Wohlbefindens innerhalb der ersten 2 stationären Behandlungswochen und der Anteil reliabler Verbesserungen 2 Wochen nach Behandlungsbeginn.
Ergebnisse
In der randomisierten Studiengruppe zeigen sowohl die Teilnehmer der Interventionsgruppe (IG) als auch die der Kontrollgruppe (KG) in den ersten beiden Wochen nach Aufnahme eine statistisch signifikante Verbesserung des Gesundheitszustands. Es findet sich kein signifikanter Unterschied in der Veränderungsgeschwindigkeit beider Gruppen. Dabei entspricht das Ausmaß der erreichten Verbesserung im körperlichen Zustand dem erwarteten Interventionseffekt. Ein Unterschied in den Veränderungsraten ergibt sich nur für das psychologische Wohlbefinden: Hier zeigt die IG um 19% mehr reliable Verbesserungen.
Schlussfolgerung
Das Studiendesign und die Inhalte der vorstationären Betreuung werden von den Patienten angenommen. Das internetbasierte Angebot hilft den auf die stationäre Behandlung wartenden Patienten, sich auf die Behandlung vorzubereiten und sich in der Klinik schneller auf die Therapie einzulassen.