Erschienen in:
01.02.2015 | Einführung zum Thema
Internistische Erkrankungen in der Schwangerschaft II
verfasst von:
Prof. Dr. G. Emons
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 2/2015
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Auszug
Wie in der Einleitung zum ersten Heft zu diesem Thema erwähnt (
Der Gynäkologe 2012, 45:94) hatte es der Geburtshelfer bis vor wenigen Jahrzehnten weitestgehend mit gesunden jungen Frauen zu tun, die meist problemlos ihre Schwangerschaften austrugen und gebaren. Ärztliche Kompetenz war nur erforderlich, wenn typische geburtshilfliche Komplikationen während der Schwangerschaft oder peripartal auftraten. Dies ist heute anders:
1.
Dank der Fortschritte der Pädiatrie erreichen heute viele kranke junge Frauen, die vor einigen Jahrzehnten in der Kindheit verstorben wären, das reproduktive Alter.
2.
Dank der Fortschritte der inneren Medizin könne heute Frauen mit gravierenden internistischen Erkrankungen schwanger werden und die Schwangerschaft austragen, die früher nie konzipiert hätten oder denen man früher dringend zu einem Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation geraten hätte.
3.
Viele Frauen realisieren ihre Reproduktion erst im letzten Abschnitt ihrer fertilen Lebensphase. Sie sind dann schon in einem Alter, in dem internistische Erkrankungen, z. B. essenzielle Hypertonie oder Prädiabetes, sich natürlicherweise erstmalig manifestieren. Durch die spezifischen Belastungen, die eine Schwangerschaft an den mütterlichen Organismus stellt, treten dann gehäuft Gestationsdiabetes oder eine Hypertonie auf.
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