Erschienen in:
01.03.2015 | Schwerpunkt
Interventionelle Strategien zur Behandlung der Hypertonie
verfasst von:
PD Dr. R. Wachter, J. Menne
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren haben mehrere invasive Therapieverfahren Einzug in die Behandlung der schweren therapieresistenten Hypertonie gehalten. Dazu gehören die renale Denervation und Barorezeptoraktivatortherapie. Beide Verfahren erreichen ihren antihypertensiven Effekt durch Beeinflussung des autonomen Nervensystems. Insbesondere die renale Denervation hat großes Interesse geweckt, da sie einfach durchführbar ist und die ersten Studien sehr vielversprechende Ergebnisse geliefert haben. Nach der anfänglichen Euphorie ist die Begeisterung jedoch deutlich abgeklungen. Denn in der ersten randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie ergab sich kein wesentlicher Effekt auf den Blutdruck. Diese Erfahrung veranschaulicht, wie wichtig die Durchführung doppelblinder Studien ist. Sie sollte aber nicht dazu führen, dass die renale Denervation ad acta gelegt wird. Vielmehr lohnt sich der Versuch, die Therapie weiter zu verbessern und Kriterien zu entwickeln, die anzeigen, welche Patienten möglicherweise profitieren. Die Erfahrungen mit der Barorezeptoraktivatortherapie sind zwar deutlich geringer, aber ähnlich zu bewerten, auch wenn mit diesem Verfahren im Gegensatz zur renalen Denervation in einer doppelblinden Studie eine Blutdrucksenkung von etwa 10 mmHg erreicht worden ist. Ein möglicher neuer Therapieansatz ist die Anlage eines arteriovenösen Shunts zwischen der A. und V. iliaca, der den diastolischen Blutdruck durch eine Senkung des peripheren Widerstands besonders stark beeinflusst. Noch experimentell ist die Therapie mittels tiefer Hirnstimulation von Arealen im Hirnstammbereich, die den Blutdruck regulieren.