Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Intraoperative Blutungen in der Thoraxchirurgie
Vermeidungsstrategien und chirurgische Therapiekonzepte
verfasst von:
M. Schirren, S. Sponholz, S. Oguhzan, N. Kudelin, C. Ruf, S. Trainer, Prof. Dr. J. Schirren
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Anatomisch bedingt sind bei fast allen thoraxchirurgischen Operationen schwere Blutungskomplikationen möglich, besonders bei zentralen Resektionen.
Ziel
Ziel des Beitrages ist die Darstellung der Inzidenz der intraoperativen Blutung einschließlich ihrer Vermeidungsstrategien und ihrer chirurgischen Handhabung sowie der anatomischen Besonderheiten der A. pulmonalis.
Material und Methodik
Mittels Literaturrecherche in PubMed, Medline und manueller Recherche wurden Publikationen der letzten 60 Jahre analysiert.
Ergebnisse
Es liegen wenige Daten zur intraoperativen Blutungshäufigkeit vor. Sie wurden meist retrospektiv gewonnen. Für Mediastinoskopien beträgt die Häufigkeit einer schweren Blutung 0,2 %, für minimal-invasive anatomische Eingriffe beträgt sie im Allgemeinen 4,7 % und in der offenen Chirurgie 5 %. Blutungen aus der zentralen Pulmonalarterie können dramatisch verlaufen und bedürfen einer raschen Reaktion und zielgerichteten Therapie.
Diskussion
Die Kenntnisse der topographischen Anatomie, der Aufbau, der Verlauf und die Besonderheiten der Lungengefäße sind essenziell, um Blutungskomplikationen zu vermeiden und zu beherrschen. Zu den Vermeidungsstrategien gehören die Techniken der proximalen und distalen Gefäßkontrolle, die Fähigkeiten der intraperikardialen Präparation und der scharfen Präparation. Die Komplikation durch strategisch vorausschauendes Operieren zu vermeiden bzw. durch eine „exit strategy“ beherrschen zu können, muss ein Ziel der thoraxchirurgischen Ausbildung sein.