Erschienen in:
09.05.2018 | Kaiserschnitt | CME
Medikamente zur intravenösen Narkoseinduktion: Barbiturate
verfasst von:
Dr. C. Dumps, DESA, E. Halbeck, D. Bolkenius
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Die Entdeckung der Barbitursäure und die Erforschung ihrer Derivate waren von herausragender Bedeutung für den Fortschritt der modernen Anästhesie. Der jahrzehntelange klinische Umgang mit Barbituraten weltweit, aber auch deren Missbrauch, hat zu enormem Wissen geführt. Thiopental und Methohexital zählen zu den ultrakurz wirksamen Barbituraten. Mit ihrer Anwendung erweiterten sich die Kenntnisse über die Pharmakologie zerebral aktiver Medikamente; dies betrifft insbesondere den γ‑Aminobuttersäure-A(GABAA)-Rezeptor und die durch GABA induzierten Vorgänge an der Membran der Nervenzelle. Trotz der Entwicklung neuerer Substanzen hat Thiopental einen geschichtlich gewachsenen, festen Platz in der klinischen Anwendung. Derzeit dient es v. a. noch in der Geburtshilfe als Induktionshypnotikum bei Kaiserschnitt in Allgemeinanästhesie. Nachteilig ist bei ordnungsgemäßem Gebrauch zur Narkoseinduktion zumeist nur die verlängerte Eliminationskinetik der Barbiturate. Positiv ist, dass Barbiturate keine nebenwirkungsreichen Lösungsvermittler benötigen.