06.11.2012 | 4. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie 6.–9. Oktober 2012 in Hamburg
Kardiovaskuläres System aus Nieren-Perspektive
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie
Erschienen in: CardioVasc | Ausgabe 5/2012
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Meistens kommen die Hausärzte mit dem Hochdruck zurecht, ein kleiner Patientenanteil spricht jedoch nicht oder nicht ausreichend auf die Antihypertensiva an: bei schwer einstellbaren Patienten sollten immer Nephrologen zugezogen werden, gilt es vor allem, sekundäre Ursachen auszuschließen bzw. zu kurieren. Nephrologen sehen sich als wichtige Mitspieler im multidisziplinären Therapieansatz. Exemplarisch steht dafür die renale Denervation, die noch als experimentelles Verfahren gilt und nur in kompetenten Zentren durchgeführt werden sollte. Kompetenz heißt: Enge Kooperation von Nephrologen und Radiologen und/oder Kardiologen. Kommt also nach dem Herz- das Nierenteam? Im Rahmen der Jahrestagung sind dazu neue Studien vorgestellt worden:Eine Gruppe der Universität Düsseldorf fand, dass die Nierennervenverödung das Entzündungsgeschehen positiv beeinflusst. Das könnte den zeitversetzten Therapieeffekt erklären. Der Erfolg zeigt sich tatsächlich nicht schlagartig nach dem Eingriff, sondern stellt sich erst in einigen Wochen ein.
Eine Schweizer Arbeitsgruppe zeigte, dass die einseitige Denervation zu hormonellen Veränderungen in beiden Nieren führt. Renin-unabhängige Mechanismen wie eine reduzierte neuronale Angiotensin-Ausschüttung könnten dabei bedeutsam sein.
Eine Erlanger Gruppe untersuchte die hämodynamischen Effekte und schlussfolgert: Die Denervation senkt den Blutdruck signifikant und hat keinerlei kurz- oder langfristigen Effekte auf die Wasser- und Elektrolytausscheidung (renale Hämodynamik).