Kinder, die Meningitis überlebt haben

Außergewöhnliche Porträts von Menschen, die nach einer Meningokokken-Meningitis mit Amputationen leben, hat die berühmte Fotografin Anne Geddes gemacht. Zum Welt-Meningitis-Tag am 24. April werden die Fotos der Öffentlichkeit präsentiert. Die Fotografin Anne Geddes ist eigentlich für ihre niedlichen Babyfotos bekannt. Mit ihren Aufnahmen zum Welt-Meningitis-Tag will die Künstlerin jetzt Aufmerksamkeit für die tückische Infektionskrankheit schaffen. Die Bilder sind Teil der Kampagne „Protecting Our Tomorrows: Portraits of Meningococcal Disease“. Bei der weltweiten Initiative kooperiert Geddes mit Patientenorganisationen, die sich international unter dem Dach der Confederation of Meningitis Organisations (CoMO) zusammengeschlossen haben. Die vom Unternehmen Novartis Vaccines unterstützten Aktionen zielen darauf ab, der Meningokokken-Meningitis ein Gesicht zu geben und die Aufmerksamkeit auf die Prävention durch Impfen zu lenken. Die Bilder vermitteln einen guten Eindruck davon, wie die plötzlich auftretende und fulminant verlaufende bakterielle Meningitis Betroffene und ihre Familien beeinträchtigt. 15 Kinder und junge Erwachsene sind an dem Foto-Projekt beteiligt, teilt das Unternehmen mit. Sie kommen aus Australien, Kanada, Spanien, Irland, Brasilien und Deutschland. Viele von ihnen hatten sich schon im frühen Kindesalter mit Meningokokken infiziert und die Krankheit oft erst nach langem Kampf auf der Intensivstation und nach vielen Operationen überlebt. Trotz ihrer bleibenden gesundheitlichen Schäden beeindrucken die Betroffenen durch Mut, Zielstrebigkeit und ein erfülltes Leben. Bernadette (6 Jahre, Australien) erkrankte im Alter von drei Jahren an Meningokokken. Ihre Mutter sagt: „Wir wussten, entweder wir verlieren ihre Finger und Füße oder wir verlieren ihr Leben.“ Anne Geddes / Novartis × Meningokokken-Erkrankungen führen zu Meningitis oder Sepsis. Neisseria meningitidis wird dabei durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die sehr seltenen Infektionen können ohne Vorwarnung vollkommen gesunde Menschen treffen. Die grippeähnlichen Frühsymptome sind unspezifisch. Bei den Alarmzeichen – Fieber über 40 Grad, steifer Nacken und punktförmige Hauteinblutungen – zählt jede Minute. Das größte Risiko für die schweren Infektionen haben Säuglinge in den ersten Lebensmonaten. In Deutschland werden im Schnitt jedes Jahr etwa 400 Fälle registriert, etwa zehn Prozent der Patienten sterben. Rund einer von fünf Überlebenden leidet dauerhaft unter Taubheit, Krampfanfällen oder dem Verlust von Gliedmaßen. Fünf Hauptgruppen von Meningokokken (A, B, C, W135 und Y) verursachen praktisch alle Fälle von Meningokokken-Meningitis. Die Serogruppen C und B sind in Deutschland am meisten verbreitet. In Deutschland werden 85 Prozent aller Erkrankungen bei Säuglingen und fast 70 Prozent in der Allgemeinbevölkerung von MenB verursacht, gegen die es jetzt erstmals einen Impfstoff gibt. Die restlichen Erkrankungen werden hauptsächlich durch MenC ausgelöst, für die es bereits seit 2006 eine Standard-Impfempfehlung gibt. Danielle (20 Jahre, Australien). Als sie mit 14 Monaten erkrankte, glaubten die Ärzte nicht an Danielles Überleben. Um ihr Befinden zu verbessern, ertrug sie seitdem 80 Operationen. Mit sieben Jahren wurde ihre große Zehe an Stelle des rechten Daumens verpflanzt, so dass sie nun besser greifen kann. Danielle lässt ihr Leben nicht von der überstandenen Meningokokken-Erkrankung beherrschen und ist trotz ihrer Beeinträchtigung eine passionierte Reiterin. Die junge Frau träumt davon, Australien bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro zu vertreten. Anne Geddes / Novartis × Die Bilder und die Ausstellung Anne Geddes stellt ihre Bilder aus der Serie Protecting Our Tomorrows im Frühjahr 2014 weltweit aus. Für die Öffentlichkeit sind die Fotos ab dem Welt-Meningitis-Tag am 24. April kostenlos zugänglich. Sie werden zusammen mit den Geschichten der Kinder in einem eBook veröffentlicht, das ab diesem Tag aus dem Internet heruntergeladen werden kann (kostenloser Download bei iBooks®). Bis zum 7. Mai 2014 werden die Original-Fotos in der Galerie artworks Hamburg gezeigt (Bei den Mühren 90, 20457 Hamburg). Die Ausstellung ist täglich (außer montags) von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Zum Welt-Meningitis-Tag Der Welt-Meningitis-Tag wurde 2009 vom weltweiten Dachverband der Patientenselbsthilfegruppen CoMO (Confederation of Meningitis Organisations, www.comoonline.org) ins Leben gerufen und wird in vielen Ländern zur Aufklärung über die heimtückische Krankheit genutzt. Der Impfstoffhersteller Novartis Vaccines unterstützt die Aktivitäten der CoMO zum Welt-Meningitis-Tag.

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