Erschienen in:
01.04.2011 | Leitthema
Klinik und bildgebende Diagnostik neurodegenerativer Demenzen
verfasst von:
PD Dr. P. Schönknecht, C. Sattler, P. Toro, M. Essig
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Verschiedene neurodegenerative Erkrankungen, die einer klinischen Differenzialdiagnostik zugänglich sind, können ein Demenzsyndrom begründen. Neben der ausführlich darzustellenden Alzheimer-Demenz (AD) sowie ihren klinischen Vorläuferstadien zählen hierzu insbesondere frontotemporale Degenerationen, die Lewy-Körperchen-Demenz, aber auch die Demenz bei Morbus Parkinson, progressiver supranukleärer Parese, kortikobasaler Degeneration oder Chorea Huntington. Obgleich nicht den neurodegenerativen Hirnerkrankungen zuzuordnen, gilt für alle klinischen Diagnosen die Notwendigkeit einer differenzialdiagnostischen Abgrenzung von vaskulären Demenzformen. Des Weiteren sind aus klinisch-psychiatrischer Sicht differenzialdiagnostische Abgrenzungen affektiver Störungen wie der minoren Depression erforderlich. Nicht zuletzt stellt die AD in ihren Vorläuferstadien ein oftmals uncharakteristisches Syndrom dar, bei dem neben ersten kognitiven Defiziten insbesondere im Bereich der Gedächtnisleistung affektive Krankheitszeichen auftreten können. Zusammengefasst erlauben klinische und neuropsychologische zusammen mit strukturellen und funktionellen bildgebenden Verfahren in der klinischen Anwendung eine verfeinerte differenzialdiagnostische Bewertung neurodegenerativer Demenzsyndrome, die durch neurochemische Biomarker und innovative bildgebende Verfahren wie Diffusionsbildgebung oder MR-Spektroskopie weiter unterstützt werden kann.