Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Klinische Schmerzkonsile
Profile klinischer Schmerzkonsile und Anforderungen komplexer Schmerzpatienten an die innerklinischen Versorgungsstrukturen
verfasst von:
Dr. J. Erlenwein, Gesundheits-Ökonom (VWA), J. Schlink, M. Pfingsten, F. Petzke
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Untersuchung war es, das Leistungsprofil innerklinischer schmerztherapeutischer Konsilstrukturen in einer Universitätsklinik im Rahmen des sog. Schmerzkonsils darzustellen und die sich daraus ergebenden Anforderungen für die Behandlung komplexer Schmerzpatienten zu charakterisieren.
Material und Methoden
Im Erhebungszeitraum von 2008 bis 2010 wurden inhaltlich und quantitativ alle innerklinischen Konsilleistungen einer Schmerzambulanz als eigener Konsildienst neben Akutschmerzdienst und Palliativdienst ausgewertet.
Ergebnisse
Im Erfassungszeitraum erfolgten 1391 Konsilkontakte bei 882 Patienten. Bei etwa 50% der Konsile war Diagnostik oder eine spezielle Leistung der Zielauftrag. Neben einer weiterführenden Diagnostik wurden therapeutisch Physiotherapie (19,2%), psychologische und psychiatrische Betreuung (11,1%) und andere Verfahren (z. B. Spiegeltherapie, transkutane elektrische Nervenstimulation, progressive Muskelentspannung) oder die Anbindung an eine spezialisierte Einrichtung (20,5%) empfohlen.
Schlussfolgerung
Im Rahmen des Schmerzkonsils wird ein breites Spektrum an Schmerzarten und Problempatienten betreut. Es liegen oft Mischformen akuter, chronischer und tumorbedingter Schmerzen vor. Therapeutisch reicht die rein medikamentöse Optimierung oftmals nicht aus. Es bedarf letztendlich der in der ambulanten oder spezialisierten Betreuung genutzten multimodalen Diagnose- und Therapieansätze.