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Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 5/2022

01.04.2022 | Knochendefekte | Operative Techniken

„Custom-made acetabular components“ (CMAC) beim zweizeitigen Wechsel und bei höhergradigen periazetabulären Knochendefekten

verfasst von: Dr. med. Frank Sebastian Fröschen, Thomas Martin Randau, Sebastian Gottfried Walter, Franz Dally, Dieter Christian Wirtz, Sascha Gravius

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 5/2022

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Zusammenfassung

Operationsziel

Implantation von „custom-made acetabular components“ (CMAC) mit direkter Kraftübertragung auf den verbliebenen Knochen in der Hauptbelastungszone und Rekonstruktion des „center of rotation“ (COR) zur Wiederherstellung der Gelenkbiomechanik bei ausgeprägten periazetabulären Knochenverlusten.

Indikationen

Azetabuläre Knochendefekte (Typ Paprosky IIIA/B) mit und ohne begleitende Beckendiskontinuität mit fehlender Tragfähigkeit des dorsalen Pfeilers und/oder großen supraazetabulären Defekten.

Kontraindikationen

Lokale oder systemische Infektionen, mangelnde Compliance, in Abwägung der eingriffsspezifischen Risiken und Komplikationen fehlender oder eingeschränkt zu erwartender postoperativer Funktionsgewinn, multimorbide Patienten mit potenzieller Inoperabilität beim Erst- und/oder Zweiteingriff.

Operationstechnik

Eingehen über einen lateralen oder posterolateralen Zugang unter Schonung neurovaskulärer sowie muskulärer Strukturen. Vorbereitung des Implantatlagers anhand der präoperativen Planung und biologische Defektaugmentation kavitärer Defekte. Primärstabile Verankerung mit 2 Pfahlschrauben im Os ilium, optional Pfahlschraube ins Os pubis zur Bestimmung des COR und Laschenschrauben (optional winkelstabil). Optional Verwendung von zementierten Dual-Mobility-Pfannen in Anbetracht der Weichteilspannung und der intraoperativen Stabilität, insbesondere bei insuffizienter pelvitrochantärer Muskulatur.

Weiterbehandlung

Für 6 Wochen postoperativ Teilbelastung mit 20 kg Körpergewicht, anschließend Aufbelastung mit 10 kg Körpergewicht pro Woche.

Ergebnisse

Zwischen 2008 und 2018 wurde bei 47 Patienten ein CMAC mit einer großflächig aufliegenden Iliumlasche (Monoflange) bei einem Paprosky-Typ-III-Defekt implantiert. Als Hauptkomplikation ist die periprothetische Protheseninfektion (PPI) zu nennen, welche in 9 von 10 Fällen (90 %) ursächlich für die Explantation war. Der HHS bei letzter Vorstellung verbesserte sich von 21,1 auf 61,5 Punkte. Nativradiologisch zeigten sich ein Inklinationswinkel von 42,3 ± 5,3°, eine Anteversion von 16,8 ± 6,2° sowie ein ∆ H von 0,5 ± 0,2 mm bei einem ∆ V von 17,7 ± 1,1 mm nach Roessler et al.
Literatur
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Metadaten
Titel
„Custom-made acetabular components“ (CMAC) beim zweizeitigen Wechsel und bei höhergradigen periazetabulären Knochendefekten
verfasst von
Dr. med. Frank Sebastian Fröschen
Thomas Martin Randau
Sebastian Gottfried Walter
Franz Dally
Dieter Christian Wirtz
Sascha Gravius
Publikationsdatum
01.04.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Knochendefekte
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 5/2022
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-022-00766-7

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