Erschienen in:
01.06.2015 | Urologische Forschung
Knochenmetastasierung des Nierenzellkarzinoms
Die Bedeutung von Calcium und calciumsensitivem Rezeptor
verfasst von:
W. Brenner, T. Haber, K. Junker, F. Roos, J.W. Thüroff
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Einer der Hauptmetastasierungsorte des Nierenzellkarzinoms (NZK) sind die Knochen, ein Gewebe mit einer hohen Konzentration an Calciumionen. Extrazelluläres Calcium wird von Zellen über den calciumsensitiven Rezeptor (CaSR) detektiert. Um einen Hinweis darauf zu bekommen, inwieweit Calcium für die Knochenmetastasierung eine Rolle spielt, wurde der CaSR in Tumorproben und primären NZK-Zellen von Patienten quantifiziert, die innerhalb von 5 Jahren nach Nephrektomie metastasenfrei bleiben oder die Knochen- oder Lungenmetastasen entwickelt haben. Dabei zeigte sich eine erhöhte Expression des CaSR in Gewebeproben und den Zellen von Patienten, die Knochenmetastasen entwickelt haben. In funktionellen Analysen konnte in knochenmetastasierenden Zellen eine höhere Sensitivität gegenüber Calcium bzgl. der Proliferation und chemotaktischen Migration nachgewiesen werden. Diese Effekte beruhen auf den dem CaSR nachgeschalteten Signalwegen über AKT, PLCg, JNK und p38, wie in Phosphokinasearrays und Western-Blot-Analysen gezeigt werden konnte. Inwieweit sich der CaSR als ein neuer Marker für die knochenspezifische Metastasierung des NZK eignet, wäre noch zu prüfen.