Erschienen in:
01.10.2006 | Intensivmedizin
Kohlenmonoxid – Gift oder potenzielles Therapeutikum?
verfasst von:
Dr. A. Hoetzel, R. Schmidt
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Kohlenmonoxid (CO) ist weit mehr als nur ein toxisches Gas. Es wird endogen durch das Enzym Hämoxygenase synthetisiert und erfüllt essenzielle Funktionen unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen. Untersuchungen der letzten Jahre attestieren CO antioxidative, antiinflammatorische, antiproliferative, antiapoptotische und vasodilatative Eigenschaften. Insbesondere bei anästhesiologisch und intensivmedizinisch relevanten Krankheitsbildern, wie dem „adult respiratory distress syndrome“ (ARDS), der Sepsis oder bei Organtransplantationen konnten in experimentellen Modellen zytoprotektive Wirkungen durch niedrig dosierte CO-Applikation nachgewiesen werden. Im Hinblick auf eine potenzielle therapeutische Anwendung beim Menschen werden in dieser Übersichtsarbeit funktionelle, protektive und toxische Wirkungen im Kontext des aktuellen Wissensstands kritisch diskutiert.