Erschienen in:
01.09.2014 | Fall und Kommentare
Kommentar II zum Fall: „Problematik einer Patientenverfügung in der Psychiatrie“
verfasst von:
Prof. Dr. Dirk Olzen, Juliane Lilius-Karakaya, LL.M. (Medizinrecht)
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
|
Ausgabe 3/2014
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Auszug
Der vorliegende Fall zeigt deutlich den Grundkonflikt auf, welcher sich im Zusammenhang mit
Zwangsbehandlungen immer wieder stellt: Wie weit darf staatlicher bzw. ärztlicher
Paternalismus das
Selbstbestimmungsrecht, das auch kranken Menschen zusteht, begrenzen? Wenn man diese Frage vorschnell zugunsten des Selbstbestimmungsrechts beantwortet, verkennt man, dass die Fähigkeit der betroffenen Personen zu selbstbestimmtem Handeln – je nach Art und Stadium ihrer Erkrankung – oftmals erheblich eingeschränkt ist. Andererseits stößt eine umfassende „staatliche Vernunfthoheit“ zu Recht auf verbreitete Ablehnung. Das Recht eines Patienten auf Krankheit und auf „objektiv“ unvernünftige Entscheidungen wird nicht mehr bestritten (vgl. [
2], Vorb. zu §§ 211 ff., Rn. 139). …