Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Komplikationsmanagement nach Eingriffen an Thoraxorganen
Tiefe sternale Wundinfektionen
verfasst von:
Dr. N. Spindler, S. Lehmann, H.-U. Steinau, F.-W. Mohr, S. Langer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Tiefe sternale Wundheilungsstörungen stellen, mit einer Inzidenz von 0,5–4 %, abhängig vom behandelnden Zentrum, eine seltene, jedoch bedrohliche Erkrankung mit einer Letalität bis zu 50 % dar. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren allerdings keine standardisierten Behandlungspfade. Langzeitbehandlung mit kontinuierlichem Spülen der Wunden oder Vakuumverbänden dienen der Konditionierung der Wunden. Auch nach Infektsanierung verlaufen erneute Verdrahtungen des knöchernen Sternums teilweise frustran und resultieren in ausgedehnten Wundhöhlen mit offenen, instabilen Thoraces sowie freiliegendem Mediastinum. Ziel der Arbeit ist die Darstellung verschiedener chirurgischer Behandlungs- und plastischer Deckungsoptionen, welche beim individuellen Patienten Anwendung finden können. Dem radikale chirurgische Weichteil- und Knochendébridement kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu. Bei chirurgisch sauberen Wundverhältnissen kann ein Defektverschluss direkt im Anschluss an das Débridement durch eine gefäßgestielte Lappenplastik hergestellt werden. Der Latissimus-dorsi-Lappen hat sich in der Klinik des Autors, in der in 2,5 Jahren über 120 Patienten mit tiefen sternalen Wundinfektionen behandelt wurden, als Standardlappen bewährt.