Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Konsultationsanlass Prävention/Aufklärung
verfasst von:
Dr. G. Gille
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Prävention ist nicht nur ein viel diskutiertes Thema der aktuellen Gesundheitspolitik, sondern ein klassisches Feld ärztlichen Handelns. Im Hinblick auf die Mädchengesundheit kann die Gynäkologie neben der sekundären und tertiären Prävention auch ein eindrucksvolles Angebot primärer Prävention vorhalten. Ergänzend zur Sexualerziehung in Schulen, bei der hauptsächlich biologisches Grundwissen vermittelt wird, ist es wichtig, Jugendliche in einem ganzheitlichen Verständnis von Sexualität kompetent und behutsam über die komplexen Veränderungen ihres Körpers aufzuklären.
Diskussion und Schlussfolgerung
Das Wissen über die veränderten Körperfunktionen kann sehr spannend sein, wenn es auf die Handlungsebene bezogen wird und ein Kontext mit dem hergestellt wird, was Mädchen ganz konkret an sich bemerken. Die konkrete Anleitung zu sportlicher Betätigung ist ein weiteres hilfreiches Unterstützungsangebot, durch das Mädchen ihren in der Pubertät veränderten Körper wieder als potent und leistungsfähig erleben können. Frauenärzte können Mädchen aber auch beim Eintritt in die erwachsene Welt der Sexualität mit ihrem öffentlich zur Schau gestellten Lustaspekt, aber auch dem erfüllenden Beziehungsaspekt sowie dem Fortpflanzungsaspekt beratend zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, Kompetenzen zu entwickeln, um diese Informationen zu nutzen. Es geht zudem um die Nebenwirkungen der Liebe, d. h. um die Vermeidung ungewollter jugendlicher Schwangerschaften und auch – wegen deren zunehmender Verbreitung – um die Präventionsbotschaften zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI), wenn jugendliche Sexualität nicht schon auf der Wissensebene scheitern soll. Die ärztliche Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Verschwiegenheit machen die Frauenärztin wie den Frauenarzt zum präferierten Vermittler präventiver Inhalte.