Erschienen in:
01.08.2014 | Originalien
Kontroversen der Nierenteilresektion bei Nierenzellkarzinom
Umfrage im deutschsprachigen Raum
verfasst von:
Dr. S. Tietze, M. Herms, W. Behrendt, J. Krause, A. Hamza
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Nierenteilresektion technisch durchgeführt wird.
Material und Methoden
Es wurde ein einseitiger anonymer Fragebogen entworfen, um die Indikation, das technische Vorgehen und die Nachsorge bei R1-Resektion zur Nierenteilresektion abzufragen. Weiterhin wurden die Größe der Krankenhäuser und deren Einzugsgebiet erfasst. Der Fragebogen wurde an 341 urologische Kliniken verschickt und eine statistische Auswertung vorgenommen.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote betrug 69 %. Bis zu 99 % der Kliniken führen die Teilresektion auch bei T1b-Tumoren durch. 58 % der Kliniken führen diesen Eingriff auch laparoskopisch durch. 83 % führen die Teilresektion auch in warmer Ischämie durch. Bei R1-Befund wird von 29 % eine Bildgebung innerhalb der ersten 6 Wochen empfohlen. Laut dieser Umfrage führten Kliniken der Maximalversorgung häufiger laparoskopische Nierenteilresektionen durch (p = 0,003).
Schlussfolgerung
Die Studie von 236 Kliniken welche Nierenteilresektionen durchführen zeigt eine große Variabilität bei Indikation, Technik und Nachsorge der organerhaltenden Nierentumorchirurgie. Sie zeigt auch, dass ein großer Teil der Tumore > 4 cm organerhaltend operiert werden, davon auch ein hoher Anteil minimal-invasiv. Die sehr unterschiedliche Handhabung bei positivem Schnellschnitt und R1-Befunden zeigt die Notwendigkeit weiterer Studien zum Langzeit-Follow-up nach minimal-invasiver Chirurgie bei R1- und Nierentumoren > T1a.