Erschienen in:
11.05.2017 | Koronare Herzerkrankung | Schwerpunkt: Klug entscheiden
Klug-entscheiden-Empfehlungen in der Kardiologie
verfasst von:
Prof. Dr. K. Werdan, Prof. Dr. S. Baldus, Prof. Dr. N. Frey, Prof. Dr. U. Nixdorff, Prof. Dr. K.-H. Kuck, Prof. Dr. H. Katus
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden durchaus kontrovers diskutierte Klug-entscheiden-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung (DGK) einer kritischen Würdigung unterzogen: einerseits die Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern und nur moderatem Schlaganfallrisiko, andererseits die zielorientierte Senkung des Low-density-Lipoprotein(LDL)-Cholesterins bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Eine adäquate Einstellung vorausgesetzt, profitieren auch Patienten mit Vorhofflimmern und nur mittelgradigem Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Score 1 bei Männern und 2 bei Frauen) von einer Antikoagulation. Dies gilt auch im höheren Lebensalter. Die DGK empfiehlt, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit die LDL-Cholesterin-Serumkonzentration mit einem Statin auf Werte unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) zu senken bzw. eine mindestens 50 %ige Reduktion des LDL-Cholesterin-Ausgangswerts zu erreichen. Die DGK priorisiert damit eindeutig die Zielwertstrategie anstelle der Strategie der festen Dosis. Die Gründe werden in diesem Beitrag dargelegt.