Erschienen in:
01.05.2011 | Schwerpunkt
Kosteneffektivität von aktiven und passiven Zugangswegen zu russischsprachigen Migranten in der Suchtprävention
verfasst von:
PD Dr. C. Krauth, O. A’Walelu, S. Bisson, U. Gerken, W. Machleidt, R. Salman, U. Walter
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der vorliegenden Studie wurden Kosten und Kosteneffektivität von unterschiedlichen Zugangswegen zu russischsprachigen Migranten am Beispiel von Informationsveranstaltungen zur Suchtprävention untersucht: passive Kommstruktur, aktive Zugehstruktur sowie Mischstruktur (die aktive und passive Rekrutierungsstrategien kombiniert).
Methoden
Die Effektivität der Zugangswege wurde über die Anzahl der Teilnehmer sowie der erreichten Zielpersonen (mit präventiver Motivation) definiert. Die Erhebung der Effekt- und Kostendaten erfolgte bei Programmteilnehmern, Mediatoren sowie Programmkoordinatoren.
Ergebnis
Die Kommstruktur erwies sich als ineffektiv, es wurden nur 0,2 Teilnehmer je Veranstaltung erreicht. Die Kosten je Informationsveranstaltung waren bei Misch- und Zugehstruktur vergleichbar hoch (813 bzw. 792 EUR), jedoch erwies sich die Mischstruktur als effektiver und kosteneffektiver. Es wurden mehr Teilnehmer erreicht (18,9 gegenüber 15,2 Personen) und der Anteil der Zielpersonen war höher (21% vs. 17% bei sekundärpräventiver Motivation).
Schlussfolgerung
Bei den meisten Programmen in der Literatur sind die Rekrutierungskosten je Teilnehmer über den passiven Zugang deutlich geringer als über den aktiven Zugang. Die vorliegende Studie reproduziert diese Ergebnisse nicht. Eine mögliche Begründung ist, dass die Rekrutierung bei dem sensiblen Thema Suchtprävention ein funktionierendes Netzwerk zu migrantenspezifischen Communities erfordert.