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Erschienen in: gynäkologie + geburtshilfe 6/2012

11.12.2012 | Medizin aktuell

Krebsgene: Die Familie bekommt Zuwachs

verfasst von: Dr. Dagmar Kraus

Erschienen in: gynäkologie + geburtshilfe | Ausgabe 6/2012

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Auszug

_ Jede fünfte Brustkrebspatientin ist familiär vorbelastet. Doch bei nur etwa 5% lassen sich Mutationen in den Hochrisikogenen BRCA1 und BRCA2 nachweisen. Aufgrund der allgemein geringen Mutationsprävalenz sei eine generelle Testung aller Frauen wenig sinnvoll, erklärte Dr. Karin Kast, Dresden. Vielmehr müsse man die Entscheidung nach dem familiären Kontext ausrichten, der die Nachweiswahrscheinlichkeit entscheidend mitbestimmt (s. Tabelle). Ausschlaggebend sei etwa, wie viele Angehörige erkrankt sind und in welchem Alter, und ob auch männliche Verwandte betroffen sind. Derzeit sei für eine genetische Testung eine empirische Mutationsprävalenz von 10% erforderlich.
Tabelle 1

Familiäre Konstellationen, die für eine Gen-Testung sprechen

Familiäre Konstellation

Empirische Mutationswahrscheinlichkeit

Drei oder mehr Frauen, die nach dem 51. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt sind

22,4 %

Zwei an Brustkrebs erkrankte Frauen, eine vor dem 51. Lebensjahr

19,3 %

Eine Frau, die vor dem 36. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt ist

10,1 %

Eine Frau, die vor dem 51. Lebensjahr beidseits an Brustkrebs erkrankt ist

24,8 %

Mindestens eine Frau mit Brustkrebs und eine Frau mit Eierstockkrebs, unabhängig vom Erkrankungsalter

48,4 %

Mindestens zwei Frauen mit Eierstockkrebs

45,0 %

Ein Mann mit Brustkrebs und mindestens eine Frau mit Brust- oder Eierstockkrebs

42,1 %

Literatur
  1. Sitzung „Hereditäre Tumorerkrankungen“, 12.10.2012
Metadaten
Titel
Krebsgene: Die Familie bekommt Zuwachs
verfasst von
Dr. Dagmar Kraus
Publikationsdatum
11.12.2012
Verlag
Urban and Vogel
Erschienen in
gynäkologie + geburtshilfe / Ausgabe 6/2012
Print ISSN: 1439-3557
Elektronische ISSN: 2196-6435
DOI
https://doi.org/10.1007/s15013-012-0264-5

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