Erschienen in:
26.05.2016 | Panorama
Erkrankte und Ärzte befragt
Krebspatienten wünschen sich mehr Mitsprache
verfasst von:
Rebekka Höhl
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
|
Ausgabe 3/2016
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Auszug
_ Therapie und Heilungschancen für Krebspatienten werden zwar immer besser, doch auf der Kommunikationsebene zwischen Arzt und Patient gibt es noch Verbesserungsbedarf. Das legt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers (PwC) mit mehr als 1.400 Patienten, Angehörigen, Pflegern und Klinikärzten in den USA, Großbritannien und Australien nahe. 81 % der Patienten finden es sehr wichtig, dass ihnen alle möglichen Therapieoptionen verständlich erläutert werden. Tatsächlich findet dies bei jedem Dritten aber nicht statt. 77 % wollen zudem in die Auswahl der Therapie von behandelnden Klinikärzten eng eingebunden werden. Den Betroffenen gehe es heutzutage viel stärker als früher darum, nicht die Hoheit über die Therapie zu verlieren, kommentierte Michael Burkhart von PwC Deutschland das Ergebnis. „Sie verlangen eine flexible und auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Hilfe.“ Das sehen auch die meisten Klinikärzte: 74 % von ihnen sind der Meinung, dass auch die Lebensqualität der Patienten — und ihre Erwartungen an diese — Teil der Therapie sein sollte. Nur knapp ein Fünftel der Mediziner fühlt sich nur für Diagnose und Therapie zuständig. Nachholbedarf deckt die Studie zudem bei der Koordination der Behandlung und der Frage der Vernetzung auf: Nahezu die Hälfte der Patienten und 34 % der Pflegekräfte und Mediziner gaben an, dass die Behandlung nicht gut koordiniert war. Ein Drittel der Patienten und 49 % der betreuenden Pflegekräfte und Ärzte sagten außerdem, dass selbst im aktiven Behandlungsteam eine gute Abstimmung fehlte. Die Klinikärzte plädierten für den Einsatz spezialisierter Krankenschwestern. …