Erschienen in:
07.03.2024 | L-Dopa | Pharmaforum
Mit COMT-Inhibition Levodopa-Therapie frühzeitig optimieren
verfasst von:
Martha-Luise Storre
Erschienen in:
NeuroTransmitter
|
Ausgabe 3/2024
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Auszug
Motorische Fluktuationen stellen eine besondere Herausforderung bei der Therapie der Parkinsonkrankheit dar. Goldstandard ist nach wie vor Levodopa [Jenner P et al. Expert Rev Neurother. 2021;21(9):1019-33]. Eine Add-on-Therapie mit dem Catechol-O-Methyltransferase (COMT)-Inhibitor Opicapon (Ongentys
®) verbessert die Levodopa-Pharmakokinetik und führt bei frühem Einsatz zu einer Reduktion der Off-Zeit [Lee JY et al. International Conference on Neurology and Brain Disorders 2023; Poster]. Nach mehreren Jahren mit gutem Ansprechen auf Levodopa kann es im Tagesverlauf zu Schwankungen der Symptome kommen. „Pro Jahr entwickeln circa 10 % der Parkinsonpatientinnen und -patienten erste motorische Fluktuationen“, berichtete Prof. Dr. Karsten Witt, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Entsprechend der aktuellen Leitlinien stehen in diesem Fall mehrere therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung [S2k-Leitlinie „Parkinson-Krankheit“.
www.dgn.org/leitlinien]: Add-on-Therapien mit einem COMT-Inhibitor, einem MAO-B-Inhibitor oder mit löslichem Levodopa sowie eine Erhöhung der Dopaminagonisten oder eine häufigere Levodopa-Dosierung. Der COMT-Hemmer Opicapon hat sich in klinischen Studien als sicher und wirksam erwiesen: Im Vergleich zu Entacapon zeigte sich ein überlegener Effekt hinsichtlich der Bioverfügbarkeit von Levodopa, verbunden mit einer ausgeprägteren, langanhaltenden COMT-Hemmung [Rocha JF et al. Eur J Clin Pharmacol. 2014;70(9):1059-71]. Opicapon ist zugelassen für die Zusatztherapie zu Levodopa/Dopa-Decarboxylase-Inhibitoren (DDCI) bei Erwachsenen mit Morbus Parkinson und motorischen „End-of-dose“-Fluktuationen, bei denen unter diesen Kombinationen keine Stabilisierung erreicht wurde. Für die Behandlung des ersten „Wearing-Off“ ist Opicapon eine wirksame Therapieoption, wie Daten der aktuellen „SK ADOPTION“-Studie zeigen [Lee JY et al. International Conference on Neurology and Brain Disorders 2023; Poster]. Die Head-to-head-Studie verglich die Add-on-Gabe von Opicapon mit der zusätzlichen Gabe von 100 mg Levodopa/DDCI bei Patienten unter drei Levodopa-Einnahmezeitpunkten. Unter dem COMT-Inhibitor wurde eine signifikante zusätzliche Reduktion der absoluten Off-Zeit (primärer Endpunkt) um 45,4 Minuten nach vier Wochen Therapie erzielt. Die On-Zeit konnte durch Opicapon signifikant um 34,5 Minuten gesteigert werden. „Klinisch war der Einsatz des COMT-Hemmers effektiver als eine Erhöhung von Levodopa“, schloss Witt. Der frühe Einsatz von Opicapon sei also auch bei ersten Anzeichen einer motorischen Fluktuation sinnvoll. …