Labortipp: Wandel bei der HCV-Diagnostik

Neue Therapien gegen Hepatitis C-Viren (HCV) erfordern auch eine Anpassung der Diagnostik. Die HCV-Therapie hat sich durch direkt antiviral wirkende Medikamente rasant verändert. Die Behandlungen wurden deutlich verkürzt und die dauerhaften virologischen Ansprechraten auf über 90 Prozent gesteigert. Leider weiß nur der kleinere Teil der Betroffenen von seiner HCV-Infektion, da diese oft über Jahre symptomlos verläuft. Beim Auftreten von Symptomen ist die Leber oft schon stark oder gar irreversibel geschädigt, die Erradikation der Hepatitis-Viren allein nicht mehr heilend. Die WHO empfiehlt daher die Testung auf HCV bei erhöhtem Infektionsrisiko. Dazu erfolgt in der Regel zunächst ein Test auf HCV-Antikörper, wobei der Antikörper-Nachweis nicht zwischen einer ausgeheilten oder aktiven Infektion unterscheidet. Eine solche Differenzierung kann nur durch die Anwendung eines Testes auf HCV-Antigen oder HCV-RNA erfolgen. Kommt bei Vorliegen einer HCV-Infektion eine antivirale Therapie infrage, so ist zunächst eine HCV-Genotyp-Bestimmung zur Auswahl der geeigneten Therapie erforderlich. Um das Ansprechen auf die jeweilige „personalisierte“ Behandlung zu messen, wird vor, während und nach Abschluss der Therapie die HCV-RNA (Viruslast) quantitativ bestimmt. EBM-Abrechnung: HCV-Antikörper-Nachweis mittels Immunoassay mit Ziffer 32618 (9,80 Euro) und Immunoblot mit Ziffer 32661 (44,10 Euro). HCV-Genotypbestimmung mit Ziffer 32827 (85 Euro). Quantitative Bestimmung der HCV-RNA vor oder während der antiviralen Therapie mit Ziffer 32823 (89,50 Euro, höchstens dreimal im Behandlungsfall). GOÄ-Abrechnung: Antikörpernachweis mit Ziffer 4406 (23,31 Euro) und Immunoblot mit Ziffer 4408 (46,63 Euro), jeweils einfacher Satz. Isolierung von Nukleinsäuren (NS) mit Ziffer 4780 (52,46 Euro). molekularbiologische Amplifikation von Nukleinsäuren oder Nukleinsäure-Fragmenten mit PCR mit Ziffer 4783 (29,14 Euro). Identifikation von NS-Fragmenten durch Hybridisierung mit markierten Sonden und nachfolgender Detektion mit Ziffer 4785 (17,49 Euro je Sonde), jeweils einfacher Satz. (eb)

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