Erschienen in:
01.05.2007 | Leitthema
Laparoskopische oder offene Tumornephrektomie und Nierenteilresektion
verfasst von:
Prof. Dr. G. Janetschek
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Nach anfänglichem Zögern hat sich die laparoskopische Tumornephrektomie rasch zu einem Standard entwickelt, der allen Patienten als Alternative zur offenen Operation angeboten werden sollte. Dieser Eingriff ist für alle Nierentumoren im klinischen Stadium T1–T2 indiziert, bei denen keine Teilresektion überlegt wird. In zahlreichen teils vergleichenden Studien konnte gezeigt werden, dass die onkologischen Ergebnisse der Laparoskopie gleich gut sind wie die der offenen Operation. Allerdings ist der Follow-up in keiner Publikation länger als 10 Jahre. Der Eingriff ist inzwischen weitgehend standardisiert. Die früher von vielen Gruppen favorisierte Entfernung der Niere durch Morcellierung ist weitgehend aufgegeben. Auch die früher kontrovers geführte Diskussion bezüglich des Zugangs ist beigelegt. Mehrere prospektive randomisierte Studien zeigten, dass die Morbidität des transperitonealen und retroperitonealen Zugangs ident ist. Nach Ausschluss des Bias der Lernkurve ist die Komplikationsrate der Laparoskopie nicht höher als die der offenen Operation, während die Morbidität deutlich geringer ist.
Da die Zahl der elektiven Nierenteilresektionen kontinuierlich zunimmt, bietet sich die Laparoskopie auch für diesen Eingriff an. Wenn die Teilresektion in Ischämie durchgeführt wird, können alle Prinzipien der offenen Operation – saubere Exzision des Tumors, Blutstillung mit Nähten, Verschluss der Hohlsystems, Rekonstruktion des Parenchyms – reproduziert werden. Das Problem der langen Ischämiezeit kann durch die Perfektion der Technik, aber auch durch Hypothermie in den Griff gebracht werden. Die Komplikationsraten sind vergleichbar mit denen der offenen Operation. Die bisher naturgemäß nur mit kurzem Follow-up vorliegenden onkologischen Ergebnisse sind viel versprechend.