Erschienen in:
21.10.2016 | Arthroskopie | Operative Techniken
Arthroskopische Refixation einer akuten proximalen vorderen Kreuzbandruptur mittels knotenlosem Fadenanker
verfasst von:
Dr. A. Achtnich, S. Rosslenbroich, K. Beitzel, A. B. Imhoff, W. Petersen
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 2/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Arthroskopisch gestützte Refixation einer akuten proximalen vorderen Kreuzbandruptur zur Wiederherstellung der anatomischen und biomechanischen Integrität des vorderen Kreuzbandes (VKB).
Indikationen
Proximale VKB-Ruptur/-avulsion mit intakter Ligamentstruktur, Versorgung im Rahmen von Multiligamentverletzungen.
Kontraindikationen
Chronische proximale VKB-Ruptur (>6 Wochen), intraligamentäre VKB-Ruptur sowie Voroperationen des VKB.
Operationstechnik
Arthroskopie des Kniegelenks, Débridement der femoralen VKB-Insertionszone, Prüfen der Ligamentqualität, Fadenarmierung des VKB, Platzierung des Fadenankers zentral in der femoralen VKB-Insertion und anschließende Mikrofrakturierung.
Weiterbehandlung
Teilbelastung für insgesamt 6 postoperative Wochen. Limitation der Orthese für die ersten 2 postoperativen Wochen 0‑0-0°, anschließend 0‑0-90° für weitere 4 Wochen.
Ergebnisse
Bei 20 Patienten erfolgte die Ankerrefixation kombiniert mit einer Mikrofrakturierung bei einer akuten proximalen VKB-Ruptur. Der Nachuntersuchungszeitraum lag im Mittel bei 28 Monaten. In der klinischen Stabilitätsuntersuchung zeigten 3 Patienten einen positiven Lachman-Test Grad I und 4 Patienten einen positiven Pivot-shift-Test Grad I. Bei der KT-1000-Messung zeigte sich im Vergleich zum nichtverletzten Kniegelenk eine a.-p.-Translation von im Median 1,95 mm (±1,7). Der IKDC-Score (International Knee Documentation Committee) zeigte in 17 Fällen sehr gute bis gute (13A, 4B) und in 3 Fällen ausreichende Ergebnisse (3C). In der Magnetresonanztomographie zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung stellte sich das VKB in 17 Fällen als intakte Kreuzbandstruktur dar. Bei insgesamt 3 Patienten erfolgte aufgrund einer Reinstabilität eine sekundäre VKB-Plastik mittels autologer Semitendinosussehne.