Erschienen in:
01.09.2009 | Klinische Pharmakologie
Therapieoptionen der perioperativ erworbenen Thrombozytopathie
verfasst von:
Dr. C.F. Weber, A.C. Schneider, T. Kirschning, C. Hofstetter, K. Zacharowski, K. Görlinger
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 9/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Erworbene Thrombozytenfunktionsstörungen können die Ursache für vermehrten intra- und postoperativen Blutverlust sein. Insbesondere weil die konventionelle Gerinnungsanalyse und die Bestimmung der Thrombozytenzahl das eingeschränkte Aggregationspotenzial von geschädigten Thrombozyten nicht abzubilden vermögen, ist die Implementierung bettseitiger Thrombozytenfunktionsdiagnostik in den perioperativen Bereich zur Detektion erworbener Thrombozytopathien nach den Ergebnissen retrospektiver Studien empfehlenswert. Nach einer adäquaten Korrektur der hämostaseologischen Rahmenbedingungen (Temperatur, pH, Ca2+-Konzentration und Hämatokrit) stellt der Versuch einer pharmakologischen Intervention mit Desmopressin (1-Desamino-8-D-argininvasopressin; DDAVP) oder Tranexamsäure eine kostengünstige und nebenwirkungsarme Alternative zur Transfusion von Thrombozytenkonzentraten dar.