Erschienen in:
01.01.2010 | Intensivmedizin
Update: invasive Pilzinfektionen
Diagnose und Therapie in der operativen Intensivmedizin
verfasst von:
Dr. C. Lichtenstern, S. Swoboda, M. Hirschburger, E. Domann, T. Hoppe-Tichy, M. Winkler, C. Lass-Flörl, M.A. Weigand
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 1/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Pilzinfektionen sind in der operativen Intensivmedizin nicht selten. Candida-Spezies bilden dabei den Großteil der pilzlichen Erreger. Insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Lungenerkrankungen ist auch auf die Entstehung einer pulmonalen Aspergillose zu achten. Der frühzeitige Beginn der adäquaten antimykotischen Therapie ist entscheidend für den Erfolg. Hierzu ist eine Risikoabschätzung notwendig, die anhand von individuellen Patientenmerkmalen den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns festlegt. Im Fall einer Candida-Infektion des klinisch stabilen Intensivpatienten ohne Organdysfunktion, der im Vorfeld kein Azol erhielt, bleibt Fluconazol das Mittel der Wahl, sofern die lokalen epidemiologischen Bedingungen nicht dagegen sprechen. Für instabile Intensivpatienten mit Organdysfunktionen stellen die Echinocandine aufgrund ihres breiten Wirkspektrums und ihrer guten Verträglichkeit die erste Wahl dar. Empfindlichkeitstestungen werden aufgrund des relevanten Anteils azolresistenter Candida-Spezies empfohlen. Abhängig vom nachgewiesenen Erreger ist das Umsetzen der Therapie auf ein Azol nach klinischer Stabilisierung möglich. Eine Aspergillose wird primär mit Voriconazol behandelt.