Erschienen in:
01.11.2010 | Originalien und Übersichten
Infektionsepidemiologische Daten von Blutspendern in Deutschland 2007
verfasst von:
Dr. R. Offergeld, S. Ritter, L. Quabeck, O. Hamouda
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Gemäß § 22 Transfusionsgesetz (TFG) melden alle Blut- und Plasmaspendeeinrichtungen in Deutschland ihre infektionsepidemiologischen Daten an das Robert Koch-Institut (RKI). Diese erlauben Aussagen über die Infektionshäufigkeit von HIV-, Hepatitis-C-Virus- (HCV-), Hepatitis-B-Virus- (HBV-) und Syphilisinfektionen in den Spenderkollektiven und somit indirekt eine Beurteilung der Sicherheit der gewonnenen Spenden. Zusätzlich können Aussagen zu den demografischen Merkmalen der spendenden Bevölkerung gemacht werden. Wie im Berichtszeitraum 2006 konnten die Infektionszahlen nicht nur auf die Spenden, sondern auch auf die Zahl der dahinterstehenden Spender bezogen werden. Sowohl die Zahl der Neuspender (knapp 550.000) als auch die der Mehrfachspender (2,43 Millionen) und der von ihnen geleisteten Spenden (6,24 Millionen) stieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Prävalenz bezogen auf 100.000 Untersuchungen von Neuspendern lag für HIV bei 8,0, für HCV bei 70,0, für HBV bei 132,5 und für Syphilis bei 36,8. Die Berechnung der Anzahl an Serokonversionen pro 100.000 Spenden von Mehrfachspendern ergab 0,6 für HIV, 1,1 für HCV, 0,6 für HBV und 1,7 für Syphilisinfektionen. Im Vergleich mit den Vorjahren zeigten sich bei der Zahl der Serokonversionen unter Mehrfachspendern im Vergleich zu den Vorjahren kaum Änderungen. Unter Neuspendern war ein hingegen ein rückläufiger Trend der Prävalenz von HCV und HBV zu verzeichnen. Die Infektionszahlen von HIV unter Neuspendern stiegen hingegen wieder auf das Niveau von 2003 und damit den Höchststand seit 2001 an.