Erschienen in:
01.08.2010 | Übersichten
Intraoperative lokale Tumorzelldissemination in der Rektumkarzinomchirurgie
Einfluss von Operationsprinzipien und neoadjuvanter Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. S. Merkel, W. Hohenberger, P. Hermanek
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Einfluss von Operationsprinzipien und neoadjuvanter Therapie auf die Häufigkeit einer intraoperativen lokalen Tumorzelldissemination (LTZD) in der Rektumkarzinomchirurgie und deren Folgen bez. Lokalrezidiv- und Überlebensraten wurden untersucht.
Patienten und Methoden
Das Krankengut des Erlanger Registers kolorektaler Karzinome (ERCRC) von 1969 bis 2008 wurde analysiert und die Ergebnisse mit der Literatur verglichen.
Ergebnisse
Im ERCRC betrug die Häufigkeit einer LTZD 6,7% (n=2764), im Schrifttum 1980 bis 2008 6,9% (n=13.395). Seit Einführung der totalen mesorektalen Exzisions (TME)-Chirurgie wurde eine LTZD signifikant seltener beobachtet. Eine neoadjuvante Therapie beeinflusst die Häufigkeit einer LTZD nicht. Nach LTZD steigt die Lokalrezidivrate signifikant an, die 5-Jahres-Überlebensrate sinkt signifikant. Dies gilt auch für neoadjuvant vorbehandelte Patienten.
Schlussfolgerung
Auch in der heutigen Ära der TME-Chirurgie ist der Vermeidung einer LTZD Aufmerksamkeit zu widmen. Das Vorkommen einer LTZD ist obligat zu dokumentieren und im Rahmen der laufenden Qualitätssicherung zu erfassen. Bei nicht vorbestrahlten Patienten ist im Falle einer LTZD eine postoperative Radiochemotherapie indiziert.