Erschienen in:
01.07.2003 | Originalien
Der modifizierte Set-back-Zungenlappen
Eine Alternative in der Rekonstruktion von Zungengrunddefekten
verfasst von:
Dr. R. O. Seidl, I. Todt, F. Zamani, A. Ernst
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 7/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Rekonstruktion des Zungengrundes nach Tumorresektionen stehen eine Vielzahl von Verfahren zur Verfügung. Neben der direkten Naht bei kleinen Defekten stehen verschiedene gestielte Transplantate zur Verfügung. Es wird ein mikrovaskulär gestieltes Zungentransplantat für die Rekonstruktion mittlerer Zungengrunddefekte vorgestellt.
Patienten
Zwischen 1999 und 2002 wurden am Unfallkrankenhaus Berlin 6 Patienten mit einem Karzinom des Zungengrundes mit einem modifizierten Set-back-Zungenlappen versorgt. Die Defektgröße umfasste die Hälfte bis 3/4 des Zungengrundes.
Ergebnis
Es kam in einem Fall zu einer postoperativen Nachblutung. Mit der Nahrungsaufnahme konnte im Durchschnitt nach 7,5 (4–12) Tagen begonnen werden. Noch während des stationären Aufenthalts konnte in allen Fällen das Tracheostoma nach 16,2 (12–22) Tagen verschlossen werden. Der gesamte stationäre Aufenthalt betrug im Mittel 20,3 (15–27) Tage.
Fazit
Der modifizierte Set-back-Zungenlappen stellt eine Alternative in der Versorgung von Defekten der Hälfte bis 3/4 des Zungengrundes dar. Die einfache Handhabung und guten Ergebnisse des neurovaskulären Transplantates in der Restitution des Schluckvorgangs erweisen sich als Vorteil.