Erschienen in:
01.01.2005 | Kasuistik
Ösophagusperforation mit Mediastinalabszess
Eine Spätkomplikation der chirurgischen Stimmrehabilitation nach Laryngektomie
verfasst von:
Dr. K. Scheuermann, K.-W. Delank
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Stimmrehabilitation nach Laryngektomie stellt ein nur teilweise gelöstes Problem dar. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und geringen Komplikationsrate hat sich die Provox®-Stimmprothese weit verbreitet.
Kasuistik
Nach Laryngektomie, primärer Implantation einer Provox1®-Stimmprothese, beidseitiger selektiver Neck-Dissection bei einem pT4pN0M0-Endolarynxkarzinom und adjuvanter Radiochemotherapie entwickelte sich durch den Druck radiogener Ödeme auf die Stimmprothese eine Perforation der Ösophagushinterwand mit einem Mediastinalabszess. Durch gezielte antibiotische Therapie und eine kollare Mediastinotomie konnte eine Verbesserung des Lokalbefundes erreicht werden.
Schlussfolgerung
Schwerste Komplikationen können bei der chirurgischen Stimmrehabilitation mit Stimmprothesen auch nach Abschluss der Wundheilung auftreten. Eine zu lange Stimmprothese oder über die Stimmprothese weitergeleiteter Druck von radiogenen Ödemen, Kanülen oder Fingern zur Okklusion des Stomas können insbesondere bei vorgeschädigtem Gewebe zu Perforationen der Ösophagushinterwand führen.