Erschienen in:
01.12.2006 | Originalien
Ist der Vorteil eines Navigationssystems in der HNO-Chirurgie messbar?
Ein Konzept zur Evaluation ergonomischer und chirurgischer Erfolgsparameter
verfasst von:
Dr. G. Strauß, K. Koulechov, S. Röttger, J. Bahner, C. Trantakis, M. Hofer, W. Korb, O. Burgert, J. Meixensberger, D. Manzey, A. Dietz, T. Lüth
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Ziel der Arbeit liegt in der Evaluation eines Navigationssystems (Navibase) für die HNO-Chirurgie. Dafür wurde eine neuartige Methodik zur Beurteilung chirurgischer und ergonomischer Systemeigenschaften entwickelt.
Patienten und Methoden
Die Auswertung basiert auf 102 HNO-chirurgischen Anwendungen, davon 89 funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperationen (FESS). Die Einschätzung der chirurgischen und ergonomischen Leistungsspezifika erfolgte durch 7 HNO-Chirurgen. Um die chirurgischen Systemeigenschaften einzuschätzen, wurde der „level of quality“ (LOQ) bestimmt. Er vergleicht auf einer Skala von 0–100 und einem Mittelwert von 50 die vorhandenen A-priori-Informationen des Chirurgen mit denen des Navigationssystems und setzt sie in eine Beziehung zur klinischen Konsequenz.
Ergebnisse
Bei der Evaluation der chirurgischen Systemeigenschaften ergab sich eine durchschnittliche Bewertung der Qualität der Information als LOQ von 63,59. Knapp jede 2. Anwendung des Navigationssystems (47,9%) führte im Durchschnitt zu einer Änderung der chirurgischen Strategie. Eine Erweiterung der Indikation des endonasalen Zugangs durch den Einsatz des Navigationssystems wurde in 7 von 102 Fällen (6,8%) angegeben. Das Gesamtvertrauen zeigt eine durchschnittliche Bewertung von 3,35. Die wirtschaftliche Bewertung ergab einen durchschnittlichen Mehraufwand von 1,35 min pro Fall.
Schlussfolgerungen
Die Gesamteinschätzung des Systems vermittelt anwendungsrelevante Informationen über die technischen Details hinaus und erlaubt eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Assistenzsystemen.