Erschienen in:
01.12.2009 | Originalien
Koinzidenz von Stimmfistelerweiterungen und supraösophagealem Reflux nach stimmprothetischer Versorgung bei Laryngektomie
verfasst von:
Dr. K.J. Lorenz, T. Ehrhart, L. Grieser, H. Maier
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Ziel
Prospektiv wurde untersucht, ob bei Patienten, die eine rezidivierende periprothetische Leckage bzw. eine übermäßige Erweiterung im Bereich der Stimmfistel nach Laryngektomie aufweisen, eine erhöhte Refluxinzidenz besteht.
Patienten und Methoden
Bei den 48 Patienten (Gruppe A: 16 Patienten mit Leckagen, Gruppe B: 32 Patienten ohne Leckage) wurde mittels 2-Kanal-24-h-pH-Metrie die Refluxerkrankung objektiviert. Bestimmt wurden die Anzahl der supraösophagealen Refluxereignisse, der Reflux-Area-Index (RAI) sowie der DeMeester-Score; außerdem das relative Risiko (RR) für Stimmfistelerweiterungen bei Reflux sowie bei Strahlentherapie.
Ergebnisse
In Gruppe A wiesen 100% der Patienten pathologische Refluxereignisse auf: im Mittel 414,8-mal, RAI 419,5 (±212,45), DeMeester-Score 104,4 (±21,3). In Gruppe B fanden sich solche Ereignisse bei nur 50% der Patienten: im Mittel 11,8-mal, RAI 146,9 (±40,4), DeMeester-Score 42,9 (±11,8). Die Werte in der Gruppe A waren für alle Refluxparameter signifikant größer als in Gruppe B. Das RR für das Auftreten von Stimmfistelerweiterungen ist bei vorhandenem Reflux um das 1,8- bis 2,3-fache erhöht. Durch eine postoperative Strahlentherapie wurde das Risiko für Stimmfistelerweiterungen nicht erhöht (RR: 0,75–0,93).
Schlussfolgerung
Bei Patienten mit rezidivierender periprothetischer Leckage im Bereich des Stimmshunts finden sich signifikant häufiger supraösophageale Refluxereignisse. Da die Probleme im Bereich des Stimmshunts möglicherweise dadurch verursacht werden, empfiehlt sich die prophylaktische Gabe von Protonenpumpeninhibitoren.