Erschienen in:
01.07.2011 | HNO-Praxis
Diagnostische Klassifikationsgüte von Kurzversionen des Tinnitus-Fragebogens
Vergleichende Analyse
verfasst von:
PD Dr. Dipl.-Psych. F. Gerhards, D. Brehmer
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Tinnitusschweregradbestimmung existieren unterschiedliche Kurzversionen des Tinnitus-Fragebogens (TF) und Richtwerte. Deren Klassifikationsgüte ist ungeklärt, ebenso das jeweilige Verhältnis von Sensitivität zu Spezifität und die Relevanz bzw. Segreganz. Ziel der Studie war es, diese Aspekte zu klären und verschiedene TF-Kurzversionen vergleichend zu bewerten.
Patienten und Methode
Von 209 Tinnitusbetroffenen (Tinnitusmindestdauer: 4 Monate) wurden TF-Antworten zu Beginn einer ambulanten Therapie erhoben. Es wurde die Rate korrekter Schweregradeinstufungen, die Güte bei der Unterscheidung von kompensiertem vs. dekompensiertem Tinnitus („area under curve“ unter der „Receiver-Operating-Characteristic-Kurve“ sowie Korrektklassifikationsrate) sowie die Relevanz und Segreganz bestimmt.
Ergebnisse
Bei Anwendung unspezifischer, vom Behandlungsstatus (ambulant/stationär) unabhängiger Richtwerte ergab sich die günstigste Gesamtbeurteilung für die kürzeste TF-Version (TF-10). Bei Anwendung von für ambulante Patienten spezifischen Richtwerten ergab sich bei der als TQ-12 (oder Mini-TQ) bezeichneten Version insgesamt eine bessere Klassifikationsgüte als bei Anwendung von Richtwerten, die unabhängig vom Behandlungsstatus sind.