Erschienen in:
01.09.2009 | Originalien
Prä- und frühklinische Versorgungsqualität pädiatrischer Traumapatienten im Schulalter im Vergleich mit dem Erwachsenenkollektiv
Matched-Pair-Analyse an 624 Patienten aus dem Traumaregister der DGU
verfasst von:
Dr. H. Laurer, S. Wutzler, H. Wyen, J. Westhoff, M. Lehnert, R. Lefering, I. Marzi, Sektion NIS der DGU
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2009
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Zusammenfassung
Die Qualität der prä- und frühklinischen Versorgung pädiatrischer Traumapatienten im Schulalter wird aufgrund der niedrigen Inzidenz und der daraus resultierenden geringeren Erfahrung des Notfallpersonals kontrovers diskutiert. Ziel dieser Untersuchung war, die Versorgungsqualität pädiatrischer Notfallpatienten (PN) im Vergleich zu erwachsenen Notfallpatienten (EN) zu evaluieren. Aus dem Deutschen Traumaregister konnten 312 Patientenpaare mit identischer Verletzungskombination und Verletzungsschwere ermittelt werden. Diese „Matched-Pairs“ wurden hinsichtlich des Unfallhergangs, therapeutischer und diagnostischer Maßnahmen und Outcome verglichen. Bei einem Anteil von jeweils 63% männlicher Patienten und einem Durchschnittsalter von 10,5±2,7 (SD) vs. 33,9±9,3 (SD) Jahren konnten in dieser Untersuchung keine signifikanten Unterschiede bei den ausgewählten Versorgungsparametern festgestellt werden. PN wurden nicht häufiger präklinisch intubiert oder reanimiert und wurden mit gleicher Verteilung mit den unterschiedlichen Rettungsmitteln in die Klinik verbracht. Sowohl das Zweitintervall zwischen Unfall und Aufnahme im Krankenhaus als auch die Versorgungszeit im Schockraum inklusive computertomographischer Diagnostik waren nicht relevant verschieden. Auch hinsichtlich Katecholamingabe, Anlage einer Thoraxdrainage und Outcome zeigten sich keine Häufigkeitsunterschiede. Signifikante Differenzen ließen sich durch die altersabhängige Teilnahme am Straßenverkehr als Autofahrer oder Fußgänger und bei vorbestehenden Erkrankungen feststellen. In der hier vorliegenden Studie lassen sich insgesamt keine relevanten Unterschiede in entscheidenden Qualitätsparametern der präklinischen und frühklinischen Versorgung zwischen pädiatrischen und erwachsenen Traumapatienten dokumentieren.