Erschienen in:
01.06.2007 | Aktuelles
Über den möglichen Einfluss der Ernährung auf die psychische Gesundheit
verfasst von:
Dr. C. Hausteiner, S. Bornschein, T. Zilker, H. Förstl, J. Graßmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren wächst das internationale Interesse am Einfluss von Mikro- und Makronährstoffen auf den Gehirnstoffwechsel und damit das Auftreten und den Verlauf psychischer Erkrankungen. So wird einerseits diskutiert, ob unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten, etwa bezüglich Fisch- oder Gemüsekonsum, die Inzidenz bestimmter Erkrankungen beeinflussen. Andererseits könnte eine optimierte oder ergänzte Ernährung auch therapeutisch von Nutzen sein; ein Beispiel hierfür ist die mögliche Rolle der mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Adjuvans bei Affektiven Störungen. Nicht zuletzt die Grenzen der Psychopharmakologie (mögliche Interaktionen, Nebenwirkungen, Complianceschwierigkeiten) weisen auf die theoretische und praktische Bedeutung einer optimierten Ernährung für psychisch Erkrankte hin. Darüber hinaus treten v. a. bei dementen, essgestörten, schizophrenen oder depressiven Patienten verhältnismäßig häufig auch echte Fehl- und Mangelernährungszustände auf. Auch wenn die Datenlage für therapeutische Interventionen oft noch unzureichend ist und die Effekte nicht überschätzt werden sollten, können eine Ernährungsanamnese und eine Ernährungsoptimierung uneingeschränkt empfohlen werden.