Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Muskelinvasives Urothelkarzinom der Harnblase
Detektion und Topographie von Mikrometastasen in Lymphknoten
verfasst von:
Dr. M. Autenrieth, R. Nawroth, S. Semmlack, J.E. Gschwend, M. Retz
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Die Detektion von Lymphknotenmetastasen ist ein wichtiger prognostischer Faktor für das progressionsfreie Überleben von Harnblasenkarzinompatienten. Die Zystektomiepatienten werden im Rahmen der LEA-Studie (AUO AB 25/02) randomisiert und erhalten entweder eine eingeschränkte (obturatorische und externe iliakale Lymphknoten) oder eine ausgedehnte Lymphadenektomie (Lymphknoten zwischen Beckenboden und Abgang der A. mesenterica inferior).
Ziel unserer Untersuchung ist eine sensitive und spezifische Detektion von Lymphknotenmetastasen, die durch die klassische Histopathologie nicht erkannt werden. Methodisch analysieren wir die Expression einer Genmarkerkombination von Cytokeratin-20 (CK-20), Uroplakin-II (UP-II), Muzin 2 (MUC2) und Muzin 7 (MUC7) mittels RT-PCR (reverse transcriptase-polymerase chain reaction), wodurch wir eine zuverlässige Aussage über das Auftreten von okkulten disseminierten Tumorzellen erhalten.
Von 19 Zystektomiepatienten wurden bisher 315 Lymphknoten molekularbiologisch auf CK-20 untersucht. In 93 Lymphknoten konnte eine Expression von CK-20 nachgewiesen werden. Hiervon waren lediglich 18 Lymphknoten in der Histopathologie positiv. Über ein Drittel der CK-20-positiven Lymphknotenmetastasen befanden sich außerhalb des eingeschränkten Lymphadenektomiefeldes. „Skip lesions“ wurden nicht nachgewiesen. Die Nachsorgedaten werden zeigen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Nachweis der von uns getesteten molekularbiologischen Epithelmarker und dem progressionsfreien Überleben besteht.